Zu einer heftigen Auseinandersetzung ist es in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in NRW gekommen. Nach bisherigen Informationen sollen zeitweise Hunderte Bewohner an dem Tumult beteiligt gewesen sein.
Dieser Lage konnten die regulären Polizeikräfte nicht Herr werden. Verstärkung aus umliegenden NRW-Städten eilte herbei, außerdem Kräfte einer Einsatzhundertschaft. Es gab Verletzte und eine Festnahme.
NRW: Zunächst angeblich Hunderte Flüchtlinge beteiligt
Die Auseinandersetzung hat sich am späten Mittwochabend (16. August) in der sogenannten Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) Unna-Massen in NRW zugetragen. Diese bietet nach Angaben des Kreises Unna Platz für bis zu 800 Flüchtlinge. Die Menschen verbleiben dort für die erste Registrierung und Unterbringung im Regelfall etwa 14 Tage, werden dann auf die einzelnen Städte in NRW weiterverteilt.
Schilderungen zufolge sollen am Mittwochabend gegen 20.20 Uhr zunächst Hunderte Menschen an der Massenschlägerei beteiligt gewesen sein, später dann noch mehr als 40. Sie sollen aufeinander einprügelt haben, wobei mehrere Beteiligte verletzt wurden.
Mindestens drei Verletzte und eine Festnahme
Neben Einsatzkräften der Polizei NRW aus Unna, Hamm und Schwerte sowie der Bereitschaftspolizei des Landes NRW eilten auch mehrere Rettungswagen und Notärzte zur EAE nach Unna-Massen. Ein Leitender Notarzt (LNA) kam hinzu, um die rettungsdienstlichen Maßnahmen zu koordinieren. Außerdem war die Feuerwehr zur Unterstützung vor Ort.
Polizeikräfte riegelten die Einrichtung ab und brachten die Situation unter Kontrolle. Mehrere verletzte Flüchtlinge wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Wie die Polizei am Donnerstagmittag berichtete, wurden drei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 24 Jahre alten Tunesier, der schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, sowie einen weiteren 24 Jahre alten Tunesier und einen 22 Jahre alten Algerier (beide leicht verletzt).
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Gegen 22.20 Uhr wurde der Einsatz vor Ort beendet. Die polizeilichen Ermittlungen zu den genauen Hintergründen und Abläufen des Vorfalls dauern noch an. Es war nicht der erste Zwischenfall in der Einrichtung. Im Jahr 2022 gab es mehrere gewaltsame Vorfälle mit Verletzten, so zum Beispiel im Juli, im September und im November.
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