Riesen-Razzia am Dienstag (1. April) unter anderem in NRW. In den frühen Morgenstunden sind hunderte Einsatzkräfte in vier Bundesländern ausgerückt.
In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland sowie gleichzeitig in Italien gehen die Beamten dabei gegen die Mafia und organisierte Kriminalität vor.
NRW: Festnahmen bei SEK-Einsatz
Zu den Hintergründen und genauen Einsatzorten ist am Dienstagmorgen noch nicht viel bekannt. Fest steht: In verschiedenen Provinzen in Italien sowie in Baden-Württemberg sei es zu insgesamt 29 Festnahmen gekommen, davon 20 in Italien, teilte die italienische Polizei mit. Den Verdächtigen wird eine Verbindung zur kalabrischen Mafia ‚Ndrangheta vorgeworfen, hieß es weiter.
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Diese hat in Deutschland seit Jahrzehnten Fuß gefasst und operiert dabei die meiste Zeit unter dem Radar. Die kalabrische`Ndrangheta gilt dabei als die relevanteste italienische Gruppierung in Deutschland. „Sie nimmt aufgrund ihrer direkten Kontakte zu den Produzenten eine dominante Stellung auf dem europäischen Kokainmarkt ein. Sie versucht, ihr Territorium auszuweiten und Einfluss auf kalabrische Migrantengemeinschaften auszuüben“, heißt es in einem Bericht des Bundeskriminalamts.
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Die `Ndrangheta hat in NRW nach dem Massaker vor dem Duisburger Edel-Italiener „Da Bruno“ im August 2007 traurige Berühmtheit erlangt. Damals wurden sechs junge Italiener vor dem Duisburger Restaurant hingerichtet. Der WDR hat die Mafiamorde von Duisburg in einer Dokumentation aufgearbeitet, die am 8. April in der ARD-Mediathek erscheinen wird. Darin kommen zahlreiche führende Ermittler zu Wort, die Mafia-Mitglieder über Monate gejagt haben. Wie einer von ihnen den Tatort in Duisburg beschreibt, kannst du hier nachlesen >>>
Razzia auch in NRW
Auch in Köln und Umgebung (Rösrath und Euskirchen) hat die Polizei im Rahmen einer Razzia gegen die organisierte Kriminalität elf Wohnungen hochgenommen und dabei sechs Männer im Alter von 37 bis 42 Jahren festgenommen. Dabei kamen Spezialkräfte zum Einsatz, weil die Verdächtigen, gegen die ein Haftbefehl vorlag. als bewaffnet galten. Die Männer stehen im Verdacht als Mitglieder zweier Gruppierungen, mit Kokain, Cannabis und synthetischen Drogen gehandelt zu haben.
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Im Rheinland hatte es in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Explosionen (mehr dazu hier >>>) Ob die Gruppierungen der Beschuldigten damit in Verbindung stehen, ist bislang unklar. (mit dpa)