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NRW: Gerd will noch einmal an die Nordsee – doch er sollte niemals ankommen

Der letzte Wunsch: Noch einmal eine Zigarre am Nordsee-Strand rauchen. Daraus wurde für Gerd aus NRW nichts. Stattdessen ging es an einen anderen Ort.

© IMAGO/Jochen Tack

Einmal noch das Meer sehen - der Essener Wünschewagen nimmt Todkranke mit auf Reisen

Sie wollen das Meer sehen, einen Theaterbesuch erleben oder zur Hochzeit ihrer Enkel - der Essener Wünschewagen erfüllt die letzten Wünsche von todkranken Menschen.

„Noch einmal eine Zigarre am Strand rauchen…“ Das war der große Traum von Gerd aus NRW auf den letzten Metern seines Lebens.

Konkret wünschte sich der todkranke Münsteraner einen letzten Ausflug an die Nordsee. Daraus sollte zwar nichts werden. Doch trotzdem sollte Gerd noch einmal auf seine Kosten kommen. Möglich machte das der NRW-Wünschewagen.

NRW: Statt Nordsee – hier kommt Gerd auf seine Kosten

Die Ehrenamtlichen vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) überzeugten den in seiner Mobilität mittlerweile extrem eingeschränkten Gerd von einer leichten Planänderung: „Aufgrund der nicht unerheblichen Entfernung entschloss sich unser westfälisches Wünschewagen-Team, ihm diesen Wunsch nicht an der Nordsee, sondern am holländischen Ijsselmeer zu erfüllen.“

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Gemeinsam mit Cousine Maria ging es Ende Februar also nach Urk. Weil das Wetter zunächst nicht mitspielte, ging es zunächst ins Restaurant, bevor der eigentliche Plan in die Tat umgesetzt werden konnte. Als der Nieselregen aufgehört hatte, ließ sich der Mann des Tages zum Strand bringen.

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Abschieds-Zigarre am Strand

Hier sollte Gerd seine Zigarre in aller Ruhe genießen können – ein friedvoller Abschied mit Blick auf die Weiten des Ijsselmeeres. Die Ruhe des Augenblicks im Rücken, ging es noch bei Kaffee und Kuchen zurück ins Restaurant. „Mittlerweile war der Tag doch lang geworden, und so machten wir uns auf den Rückweg, nicht ohne einen kurzen Moment des Innehaltens mit Blick auf die kleinen Wellen, deren Rauschen Gerd sehr genoss“, erinnern sich die Wunscherfüller.


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Mit den Erinnerungen im Gepäck ging es schließlich zurück nach NRW – müde, aber zufrieden. „Wieder habt ihr einen kranken Menschen sehr glücklich gemacht. Danke, dass es euch gibt“, dankt eine Seniorin den Wunscherfüllern.

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