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NRW: Cannabis-Legalisierung auf dem Vormarsch – wird diese Ruhrgebiets-Stadt Vorreiter?

Die Bundesregierung will Cannabis teilweise legalisieren. Könnte eine Stadt im Ruhrgebiet dafür Modellstadt werden?

NRW
u00a9 IMAGO/VWPics

Cannabis-Legalisierung: Lauterbach präsentiert "Zwei-Säulen-Modell"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in Berlin das geplante "Zwei-Säulen-Modell" zur Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Bundesweit können Erwachsene demnach nicht gewinnorientierte Vereinigungen zum gemeinschaftlichen Anbau bilden. Die zweite Säule sind regional begrenzte "Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten".

Na, ob das wirklich gut geht? Die Cannabis-Legalisierung ist spätestens seit der Amtsübernahme von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) ein heißes Eisen im Ofen. Mehrere Städte in NRW bereiteten bereits ihre Kandidaturen als „Cannabis-Modellregion“ vor, darunter Köln und Münster.

Doch auch eine Ruhrgebiets-Stadt will Vorreiter sein: nämlich Herne! Ratsfrau Anna Schwabe (24) von den Grünen sagt: „Die bisherige Verbotspolitik ist krachend gescheitert!“ Es sei höchste Zeit für einen Kurswechsel. Doch bis dahin gibt es einige Hürden zu überwinden, wie die „WAZ“ berichtet.

NRW: Wird Herne Vorreiter bei Cannabis-Legalisierung?

Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Besitz von 25 Gramm Cannabis zum Eigenbedarf künftig straffrei bleiben. Außerdem soll der Staat die Abgabe über Vereine und den privaten Eigenanbau mit bis zu drei Pflanzen kontrollieren. Jetzt wollen die Grünen in Herne, dass die Stadt als Modellstadt fungiert.

++ Essen: Irre Idee der Stadt – Kiffer werden sich freuen ++

Die argumentieren damit, dass schon 30 Prozent der Deutschen bereits Erfahrungen mit Cannabis gesammelt hätten. Das zeige laut Ratsfrau Schwabe, dass Cannabis eine Realität in Deutschland sei. Gesellschaftliche und gesundheitliche Probleme seien Folgen der Verbotspolitik, hinzu komme eine Belastung für Polizei und Gerichte. Herne sei „als bunte Stadt mitten im Ruhrgebiet ganz besonders geeignet“.

NRW-Gesundheitsminister gegen Modellversuch

Die Stadt lehnt dagegen eine Modellkommune ab. Die Verwaltung erarbeite gerade eine Suchthilfeplanung, die sämtliche Formen des Konsums einbeziehe. Es finde laut Sozialdezernentin Stephanie Jordan genau das statt, was gerade gefordert werde. Jordan: „Ich würde ungern noch einen Punkt draufsetzen, wo wir dabei sind, die Grundstruktur neu auszurichten“, sagt sie zur „WAZ“.


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Auch NRW-Gesundheitsminister Laumann stehe einem Modellversuch „sehr skeptisch gegenüber“, hätte bereits angekündigt, dass er Modellkommunen nicht mit Landesmitteln fördern wolle. Was der Stadtrat sagt und wie die Chancen auf eine Modellstadt-Kandidatur in Herne stehen, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.