In NRW zeichnet sich ein dramatischer Trend ab. Allein im vergangenen Jahr starben 693 Menschen im Zusammenhang mit ihrem Rauschgiftkonsum.
Die Landespolitik in NRW ist alarmiert. Die Gründe für die erschreckend hohen Zahlen seien vielfältig.
NRW verzeichnet tragische Todesrate
2021 starben 693 Menschen in Folge ihres Drogenkonsums – nach 401 Drogentoten im Vorjahr, wie das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage der SPD-Fraktion am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von 73 Prozent.
Damit handele es sich um den höchsten Stand seit über 20 Jahren, teilte das Landeskriminalamt auf Anfrage mit. Die niedrigste Zahl in NRW seit dem Jahr 2000 lag 2015 bei 182 Rauschgifttoten. Schon vom Jahr 2019 auf 2020 war die Zahl der Toten sprunghaft um 37 Prozent auf 401 Drogentote angestiegen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte sich schockiert gezeigt.
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Nach dpa-Recherchen handelt es sich bei der Zahl von 693 Drogentoten vermutlich um den Rekord in der Landesgeschichte. Bislang hat dieser demnach bei 514 Drogentoten im Jahr 1992 gelegen. In den 1970er und 1980er Jahren waren es selbst in Jahren mit vergleichsweise vielen Drogentoten unter 150 Todesopfer pro Jahr.
Der Anstieg sei möglicherweise durch die Corona-Pandemie mitverursacht worden, teilte das Ministerium weiter mit. Niedrigschwellige Suchthilfeangebote seien zeitweise nur eingeschränkt verfügbar gewesen.
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Auch die pandemiebedingte Einschränkung der verfügbaren Entgiftungsplätze könne Einfluss gehabt haben. Die geringere Nachfrage von Suchthilfe- oder medizinischen Angeboten durch die Drogenkonsumenten selbst – aufgrund von Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus – könnte sich ebenfalls negativ ausgewirkt haben.
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Der Boom beim illegalen Internethandel und weltweiten Postversand von Drogen könnte den tragischen Anstieg begünstigen. Ob sich dadurch auch die Zahl der Süchtigen erhöht hat und ein Zusammenhang zur gestiegenen Opferzahl besteht, sei bisher unklar. (neb)