Wir leben in einer alternden Bevölkerung, die Lebenserwartung von Frauen und Männern wird immer höher. Das merkt man in Deutschland und NRW an vielen Orten – sogar in den Gefängnissen.
Die Inhaftierten in NRW werden immer älter. Deshalb rechnet das Justizministerium NRW auch damit, dass immer mehr Insassen in den Gefängnissen sterben werden. Um diese Situation zu bewältigen, gibt es nun besondere Pläne für die 36 Gefängnisse hierzulande.
NRW: Besonderer Bereich für sterbende Häftlinge
Wie die „Bild“ berichtet, legt das Justizministerium NRW unter der Leitung von Grünen-Politiker Benjamin Limbach die Pläne für alternde und sterbende Häftlinge aufgrund einer Kleinen Anfrage der SPD offen.
„Infolge der allgemeinen Alterung der Bevölkerung in Deutschland nimmt auch der Anteil älterer Strafgefangener und Sicherungsverwahrter zu. Es ist daher zu erwarten, dass auch mehr Menschen im Justizvollzug versterben werden“, gibt das Ministerium in der Antwort an die SPD an. In den letzten zehn Jahren seien insgesamt 98 Gefängnis-Insassen „fortgeschrittenen Alters“ verstorben, acht davon begingen Suizid.
Um alternde und sterbende Häftlinge zukünftig angemessen zu betreuen, wird ein eigener Bereich („Hospiz-/Palliativmedizin“) im Justizkrankenhaus Fröndenberg eingerichtet. Die Betten dort sind für Gefangene „mit weit fortgeschrittenen Erkrankungen und einer begrenzten Lebenserwartung“ reserviert. Neben der medizinischen Rund-um-die-Uhr-Versorgung soll es auch eine „professionelle psychologische, soziale und spirituelle Begleitung“ geben.
+++ NRW: Gefahr breitet sich aus! Experten appellieren an alle Bürger +++
NRW: Über 1630 Häftlinge älter als 50 Jahre alt
Laut Justizministerium NRW sind von den aktuell 14.148 inhaftierten Menschen 1.630 zwischen 50 und 60 Jahre alt, 640 zwischen 60 und 70 Jahre alt und 160 Gefangene mindestens 70 Jahre oder älter.
Mehr aktuelle Themen und News aus NRW:
Bereits jetzt gibt es in sieben Gefängnissen in NRW spezielle Abteilungen für ältere Häftlinge, insgesamt sind es 192 Haftplätze. Ein Sprecher des Justizministeriums stellt aber „Bild“ gegenüber klar, „dass viele der über 60-Jährigen altersadäquat fit sind und daher nicht auf einer Abteilung mit ausschließlich älteren Gefangenen untergebracht werden wollen.“