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NRW: Nach Hass-Rede in Moschee – jetzt schaltet sich sogar das Auswärtige Amt ein

Ein türkischer Abgeordneter der Erdogan-Partei hat in NRW eine Hassrede gehalten. Das Auswärtige Amt spricht Klartext.

NRW Erdogan
© IMAGO / Future Image

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Die Rede eines türkischen Politikers der Erdogan-Partei AKP in einer Moschee in NRW schlägt hohe Wellen. Vor der Präsidentschaftswahl in der Türkei im Juni ist Mustafa Acikgöz (52) in Deutschland auf Stimmenfang gegangen.

Bei Twitter teilte der AKP-Abgeordnete ein Video seines Auftritts in der „Yunus-Emre-Moschee“ in Neuss. Sie gilt als berüchtigte Einrichtung der rechtsextremen „Grauen Wölfe“ in NRW. Die Rede hat nun Konsequenzen.

NRW: Erdogan-Politiker hält Hass-Rede in Moschee

Mustafa Acikgöz ließ an seinem Hass auf Kurden und Erdogan-Gegnern in NRW keinen Zweifel. „Genauso wie wir ihnen kein Lebensrecht in der Türkei geben, werden wir ihnen es auch in Deutschland nicht geben. Egal, wohin sie in der Welt flüchten, wir werden die PKK- und Fetö-Terroranhänger vernichten“, sagte der 52-Jährige wörtlich in der NRW-Moschee.

Beide Gruppen seien sehr gefährlich, warnte der AKP-Politiker die anwesenden Erdogan-Anhänger: „Die eine ist die PKK, gottlose Feinde der Religion. Die andere ist die Fetö, eine niederträchtige Terrororganisation, die den muslimischen Glauben verändern, verfälschen und christianisieren will. Ihr müsst wachsam sein!“ Er rief vor den vor dem Verfassungsschutz beobachteten „Grauen Wölfen“ regelrecht zur Jagd auf: „Mit Allahs Erlaubnis werden wir sie überall auf der Welt aus den Löchern, in die sie sich verkrochen haben, herausziehen und vernichten. Darauf könnt ihr euch verlassen“.

Auswärtiges Amt spricht nach Hass-Rede in NRW Klartext

Das Auswärtige Amt reagierte deutlich auf die Worte des türkischen Politikers. Man habe die türkische Botschaft zu einem Gespräch eingeladen. So ein Auftritt eines türkischen Abgeordneten wie in NRW dürfe sich nicht wiederholen. „Hetze und Hassrede haben in Deutschland nichts verloren“, twitterte das Auswärtige Amt am Montagabend.


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Man habe unmissverständlich daran erinnert, dass ausländische Wahlkampfveranstaltungen im Vorfeld vom Auswärtigen Amt genehmigt werden müssen. „Wenn sich türkische Vertreter nicht an die Spielregeln halten, müssen wir Konsequenzen prüfen“, warnte die Behörde. Türkei-Experte Burak Copur (45) aus Essen stellte in diesem Zusammenhang im Gespräch mit DER WESTEN noch eine ganz andere Forderung (mehr hier).