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Münster: Beamte kassieren Prügel – Polizeipräsidentin erschüttert: „Wo ist der Respekt geblieben?“

Am Samstag (3. Juni) wurden in Münster Polizisten von einer Gruppe Männer angegriffen und verletzt. „Das darf nicht sein“, sagt die Polizeipräsidentin.

Polizeiautos, Beamte und Fußgänger
© IMAGO/aal.photo

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Eigentlich ging es am Samstag (3. Juni) ging es nur um eine zu laute Musikanlage. Als die Polizei Münster hinzukam, eskalierte die Situation innerhalb von Sekunden. Am Ende des Abends gab es drei verletzte Polizisten und drei Verdächtige in Gewahrsam.

Wie aus einer nächtlichen Ruhestörung eine gewaltsame Auseinandersetzung mit mehreren Verletzen werden konnte – das mag die Münsteraner Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf einfach nicht verstehen und auch nicht hinnehmen.

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Münster: 15 Männer gehen auf Polizei los

Am Samstag um kurz vor 1 Uhr ging den Anwohnern in der Königsberger Straße in Münster-Coerde die laute Musik einer Gruppe Männer auf die Nerven. Diese hatte auf dem Gelände einer Tankstelle voll aufgedreht. Doch auch auf Bitten hin wollten die circa 15 Männer nicht leiser drehen.


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Stattdessen drohten sie mit Prügel, sodass die Anwohner die Polizei verständigten. Die kam gleich mit mehreren Streifenwagen an, konnte aber auch nach mehrfacher Aufforderung nichts erreichen. Auch bei ihnen wurde die Gruppe aggressiv, wurde beleidigend und griff schließlich sogar an.

Drei verletzte Polizisten nach Prügelei

Bei der Schlägerei wurden drei Polizisten verletzt – einer von ihnen schwer. Erst als weitere Einsatzkräfte hinzueilten und von Pfefferspray und einem Elektroschocker Gebrauch machten, beruhigte sich die Lage.

Schließlich nahmen die Beamten drei Männer (23, 33, 41) in Gewahrsam. Einer von ihnen erlitt bei dem Einsatz Verletzungen und musste von einem Arzt versorgt werden. Alle drei werden nun wegen des Verdachts der tätlichen Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ein Strafverfahren über sich ergehen lassen müssen. Für die weiteren Ermittlungen werden noch Zeugenaussagen und Videoaufnahmen ausgewertet.

Münster: Polizeipräsidentin erschüttert

Einer der hinzugerufenen Polizisten war die Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf, der der Fall im Anschluss schwer im Magen lag. Sie konnte nicht verstehen, wieso es so weit hatte kommen müssen. „Es ging hier nur darum, dass Menschen die Musik leiser stellen sollten, damit sich die Nachbarschaft nicht gestört fühlt. Dass am Ende drei verletzte Kollegen die traurige Bilanz sind – das darf nicht sein.“


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Darum würde sie sich ein besseres und vor allem respektvolleres Zusammensein wünschen. „Ich frage mich: Wo ist die gegenseitige Rücksicht geblieben? Wo ist der Respekt gegenüber der Polizei geblieben? Daran müssen wir als Gesellschaft wieder arbeiten.“