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Karneval in Köln: Video von Situation auf Feiermeile macht fassungslos – Jan Böhmermann spricht Klartext

Karneval in Köln: Video von Situation auf Feiermeile macht fassungslos – Jan Böhmermann spricht Klartext

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Jan Böhmermann findet klare Worte, als er die Bilder von Kölner Straßenkarneval am 11.11. gesehen hatte. Foto: dpa / Montage: DER WESTEN

Köln. 

Sind die jeck? Die Corona-Zahlen steigen immer weiter. Am Donnerstag erreichten sie ein Rekord-Hoch mit über 50.000 Neuinfektionen. Rufe nach flächendeckenden 2G-Regeln werden laut. Die Bund-Länder-Konferenz am kommenden Donnerstag soll endlich Klarheit bringen und die gefährliche Entwicklung aufhalten. Derweil in Köln: beim Karneval feiern zu Beginn der SessionTausende Jecken dicht gedrängt auf den Straßen – ohne Abstand oder Maske.

Bei dem Karnevalsauftakt am 11.11., der in Köln noch in letzter Minute um die 2G-Regel verschärft wurde, pulsierte es auch an der bei Touristen beliebten Partymeile an der Zülpicher Straße. Ein Video pünktlich zu Beginn um 11.11 Uhr macht fasssunglos. Der Satiriker Jan Böhmermann aus Köln teilte die Szenen vom Kölner Stadtanzeiger bei Twitter.

Karneval in Köln: Aufnahmen von Zülpicher Straße macht fassungslos

Darauf zu sehen: In dem rund einminütigen Schwenk über die Straße zählen die Narren lautstark die Minuten runter, um die Fünfte Jahreszeit offiziell zu eröffnen. Dann wird gejubelt, geschrien, getrunken. Ein eigentlich ganz normales Bild, wenn da nicht das Coronavirus ebenfalls wüten würde …

https://twitter.com/janboehm/status/1458754686450819075?ref_src=twsrc%5Etfw

Mit seinem überaus schwarzen Humor schreibt Jan Böhmermann bei Twitter dazu: „Alaaf! Heute als „Sexy Krankenschwester“ auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als „Sexy Intubierte“ in der Uniklinik!“

Viele Twitter-Nutzer reagieren genauso besorgt wie der Comedian auf die Entwicklung. Sie schreiben beispielsweise:

  • „In den Skigebieten sieht es bald ähnlich aus. Wohlstandsverwahrlosung“
  • „Heute 11.11. in Köln mit 11.000 Jecken. Bin gespannt auf die Kölner Zahlen in den nächsten Tagen. Am Tag Straßenfest und am Abend in den Kneipen. Trotz 2G großes Risiko, weil auch nicht konsequent kontrolliert wird.“
  • „Als Krankenschwester muss man alle gleich behandeln, aber bei solchen Bildern fällt es einem zunehmend schwerer. Die Motivation bei meinen Kollegen und mir ist weit unten mittlerweile. Soll es jetzt ordentlich explodieren das System. Man hat sich Jahre nicht ernsthaft gekümmert“
  • „Hab was von 2G gehört. aber wer kontrolliert das…“
  • „Ich, zweifach geimpft, meide seit dem starken Anstieg wieder Menschenmassen. Ich reduziere meine Kontakte und trage draußen/innen immer Maske. Zusätzlich Desinfektionsmittel dabei. Unverständlich wie man bei den Zahlen feiern kann.“
  • „Ignorante Menschen, ich hasse ignorante Menschen.“

Bereits nach wenigen Stunden meldete die Stadt Köln, dass das bekannte Zülpicher Viertel „vollgelaufen“ sei. Auch die angrenzenden Entlastungsflächen seien bereits voll, weswegen die Stadt an die Jecken appellierte, das Gebiet nicht mehr anzusteuern. Das Ordnungsamt war demnach seit dem frühen Donnerstagmorgen mit rund 400 Mitarbeitern im Dienst. Bis 15 Uhr zählte der Rettungsdienst 146 Einsätze.

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„Diejenigen, die feiern wollen, sollten sich an alle geltenden Regeln halten“, erklärte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Persönlich empfehle sie, an der frischen Luft zu feiern. „Wir müssen nach wie vor aufpassen und aufmerksam sein, um uns und andere zu schützen.“

Auftritte des Kölner Dreigestirn abgesagt

Beim traditionellen Sessionsauftakt auf dem Kölner Heumarkt entfiel der sonst viel umjubelte Auftritt des Kölner Dreigestirns. Auch der traditionelle Empfang des Prinzen, des Bauern und der Jungfrau im Rathaus musste ausfallen, denn am Vorabend war Prinz Sven Oleff positiv auf das Coronavirus getestet worden. Hier mehr dazu lesen >>> (js mit dpa)

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