- Zwei Mädchen meldeten der Polizei, eine Verschleppung in Düsseldorf gesehen zu haben
- Auf Facebook wurde daraufhin eine Hetzkampagne gegen einen vermeintlichen Täter gestartet
- Doch der war es nicht – für die Polizei ein mahnendes Beispiel von Selbstjustiz
Düsseldorf.
In Düsseldorf soll kürzlich ein Kind verschleppt worden sein. Zwei Mädchen meldeten der Polizei, dass sie gesehen hätten, wie das unbekannte Kind in einen blauen Transporter gezerrt worden war.
Auch wenn bislang kein Kind als vermisst gemeldet wurde, das der Beschreibung entspricht: Seither fahndet die Düsseldorfer Polizei nach dem Transporter.
Doch nicht nur die. Auch zahlreiche „Hilfsheriffs“ sahen sich berufen, über die sozialen Netzwerke Jagd auf den Entführer zu machen.
Foto eines blauen Wagens kursierte – es war der falsche
Mehrfach wurden Fotos mit Hetzbotschaften und Drohungen auf Facebook publiziert und geteilt. Die Bilder zeigten ein blaues Fahrzeug und nannten den Namen des Halters.
Das hat die Polizei Düsseldorf nun veranlasst, über die eigene Facebook-Seite vor dieser Selbstjustiz zu warnen.
Denn: Tatsächlich wurde der genannte Mann von der Polizei im Zusammenhang mit der vermeintlichen Tat kontrolliert. Es stellte sich jedoch heraus, dass er nichts damit zu tun hatte.
Besonders brisant: Laut des falsch Verdächtigten war auf dem verbreiteten Bild auch der Name und die Anschrift seiner Firma zu erkennen. Er fürchtet sich deshalb vor persönlichen Attacken.
Das Opfer der Hetzkampagne behält sich eine Anzeige wegen Verleumdung vor und die Polizei warnt: „Auch Privatpersonen müssen in den sozialen Netzwerken die Rechte anderer Menschen respektieren und können sich z. B. durch beleidigende, hetzerische und drohende Kommentaren strafbar machen.“
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