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Ich habe mich als Schlager-Hasser in die „Helene-Fischer-Show“ gesetzt und wurde weichgespült!

Ich habe mich als Schlager-Hasser in die „Helene-Fischer-Show“ gesetzt und wurde weichgespült!

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Helene Fischer steht im weißen Kleid auf der Bühne Foto: ZDF / Sandra Ludewig
  • Um meinen Hass auf die Musik von Helene Fischer loszuwerden, habe ich mich unter ihr Fanvolk gemischt
  • Ich war live dabei in der „Helene Fischer Show“ und hab von Hass bis Spaß alles durchlebt
  • „Atemlos durch die Nacht“ macht mich immer noch krank. Aber ich kann’s nicht mehr leugnen: Helene Fischer ist sympathisch.

Düsseldorf. 

Helene Fischer nervt mich!

Ich hasse es, überall mit ihrem Gedudel beschallt zu werden. Und ich hasse es, dass sie so überpräsent ist.

Ich höre sie nicht nur im Radio, ich sehe sie auch ständig in der Glotze. Sogar beim Shoppen geht sie mir auf die Nerven. Beim Parfum-Kauf springt mir ein Helene-Fischer-Flakon entgegen und im nächsten Klamottenladen wartet die Helene-Fischer-Kollekion.

Was ich brauche, ist eine Therapie. Ich will meine Abneigung überwinden.

Ich bin entschlossen: Ich setze mich in die „Helene Fischer Show“

Und die Lösung ist einfach. Die Angst vor Spinnen wird am besten bezwungen, wenn du dir eine Spinne auf die Hand setzt und plötzlich merkst: Ach, die tut ja gar nix! Und genau so will ich meinen Helene-Fischer-Hass loswerden.

Ich habe mich unter den harten Kern der Helene-Fischer-Fans gemischt – und zwar in der„Helene Fischer Show“. Du weißt schon, das ist diese „unsere Welt ist so schön, bunt und heile“-Sendung, die Jahr für Jahr am ersten Weihnachtstag läuft. Widerlich.

Was bewegt junge Mädels dazu, wegen Helene Fischer zu kreischen?

Schon bevor die Show anfängt, kommt mir – wartend im Publikum – Hildegard Knef in den Kopf. „Von nun an geht’s bergab“ beschreibt gut meine Gedanken. Dann ist es soweit: Das Sinnbild weiblicher Perfektion betritt die Bühne. Engelsgleich. In einem weißen, zarten Kleid.

Und während ich Durst auf Bier kriege, schreien sich zwei pubertierende Mädchen die Seele aus dem Leib. Wo bin ich hier bloß gelandet?

„Düüüüüssseldorf!“, schreit Helene Fischer. Und dann legt sie los. Die volle Dröhnung „Lieb mich“. Das Volk erhebt sich, feiert mit seiner Königin. Jeder kann den Text mitsingen, nur ich kann’s nicht. Alle klatschen zum Takt in die Hände.

Hoffentlich bleibt mein Ausflug anonym

Ich will nicht mürrisch wirken. Deshalb mache ich mit. Hoffentlich halten die Kameras nicht auf mich. Sich so offen als Helene-Fischer-Fan zu outen, das ist doch verdammt peinlich, oder?

Es folgen vier harte Stunden.

Während der TV-Aufzeichnung zeigt mir Helene, was sie alles kann. Natürlich kann sie nicht nur singen. Sie ist auch eine Primaballerina, eine begnadete Artistin. Mann, sie traut sich sogar, einen Song von Adele zu performen. Und natürlich kann Helene Fischer auch fliegen. Natürlich!!!

Helene Fischer kann alles

Typisch für die „Helene Fischer Show“: Es kommen auch immer ein paar Gäste vorbei, mit denen die Schlager-Grande-Dame dann zusammen singt. So muss ich wenigstens nicht die komplette Helene-Fischer-Playlist über mich ergehen lassen. Immerhin.

Diesmal am Start: Tim Bendzko, Gregor Meyle. Aber natürlich dürfen auch ihre Schlager-Freunde nicht fehlen: Roland Kaiser zum Beispiel und ihr Florian Silbereisen.

So langsam macht’s Spaß

Und Tom Jones, der ist auch da. Bei „Sex Bomb“ musste ich schon immer mit dem Bein mitwippen.

Oh Gott, finde ich gerade etwa Gefallen an der Show?

Zugegeben: Diese aufwändige Inszenierung zieht mich an manchen Stellen ein wenig in ihren Bann. Ein wenig!

Vier Stunden: Helene Fischer hat gefühlt neun Mal ihr Outfit und vier Mal die Frisur gewechselt. Und ich bin endgültig weichgekocht. Mein abgrundtiefer Hass ist verpufft. Im Ernst, bei dem Gedanken an „Atemlos durch die Nacht“ kriege ich immer noch Herpes. Aber ich kann nicht mehr leugnen, dass ich Helene Fischer sympathisch finde.

Ich glaube, dass Helene Fischer ’ne Gute ist

Ja, sie nervt mit der Zurschaustellung ihrer 1000 Talente. Aber irgendwie ist sie dabei echt … nett. Ich glaube tatsächlich, dass Helene Fischer ’ne Gute ist!

Und dass auch sie sich gefühlte hundertmal verspricht, macht sie irgendwie … „menschlich“. Schade, dass das in der Fernsehshow rausgeschnitten wird.

TV-Ausstrahlung am ersten Weihnachtstag

Du willst wissen, was in der „Helene Fischer Show 2016“ so abging? Dann schalte am ersten Weihnachtstag ab 20.15 Uhr das ZDF ein. Und: Wenn du zufällig ’ne etwas mürrisch Dreinblickende im Publikum siehst, die trotzdem mitklatscht: Ich bin’s.

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