Die Geschichte von Hund Nougat ist nichts für schwache Nerven. Völlig abgemagert kam Nougat als Fundhund in das Moerser Tierheim. Dort stellten die Mitarbeiter schreckliches fest – und mussten eine folgenschwere Entscheidung treffen.
Als Nougat ins Tierheim kam, ging es für ihn auf direktem Weg in die Tierklinik. Da der abgemagerte Hund sich allerdings in einem zu kritischen Zustand befand, konnte er dort nicht unter die erforderliche Narkose gesetzt werden und musste wieder zurück ins Tierheim. Dort machten die Mitarbeiter eine weitere schreckliche Entdeckung.
Hund kommt im schrecklichen Zustand ins Tierheim
„Neben dem Umstand, dass Nougat massiv abgemagert war, fiel sofort auf, dass sein Fußwurzelgelenk hinten links unnatürlich dick war, und er sein rechtes Hinterbein ohne jede Beugung wie einen Stock benutzte. Neben diesen anatomischen ‚Auffälligkeiten‘ war auch mehr als offensichtlich, dass ihn jede Bewegung schmerzte“, berichten die Mitarbeiter in einem Facebook-Beitrag. So wurde der Hund trotz Risiko untersucht. „Das Ergebnis war niederschmetternd“.
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Die Ärzte stellten fest, dass die rechte Hüfte von Nougat „einen massiven Schaden“ hatte „und auch das Fußwurzelgelenk zeigte einen alten, unbehandelten Bruch“. Die Diagnose ließ einen weiteren schrecklichen Verdacht immer realistischer werden: „Wie diese Knochenbrüche zustande gekommen sind, ist etwas, worüber wir nicht weiter nachdenken möchten, da das letztlich nur Mutmaßungen sind, aber zumindest glauben wir nicht an einen unglücklichen Unfall bei einem wilden Tobespiel“.
Die Mitarbeiter können sich Nougats Schicksal als ungechipten Listenhund, der „kein ordentliches, legales Zuhause gehabt haben konnte“, denken. „Inzwischen wussten wir auch, dass der Halter bereits ein Tierhalteverbot hatte und dass Nougat die meiste Zeit seines Lebens in einer Box fristen musste. Ein Umstand, der dem zuständigen Amt gemeldet wurde, aber mindestens in der Reaktionsschnelle gab es handlungstechnisch Luft nach oben“, geben sie ihrem Ärger Raum. Und es kam noch schlimmer…

Nougat musste eingeschläfert werden
Denn nach einer ausgiebigen Beratung mit den behandelten Tierärzten und dem Veterinäramt musste das Tierheim eine folgenschwere Entscheidung treffen: „Er wurde erlöst“. „Während wir das schreiben, haben wir einen dicken Kloß im Hals, weil das niemals die Lösung ist, die wir uns wünschen und es ist auch niemals eine wirtschaftliche Entscheidung, sondern immer eine Entscheidung der Zumutbarkeit für das Tier“, begründet das Tierheim die Entscheidung. Der Hund leide unter zu vielen Schmerzen und auch die Prognosen für ein schmerzfreies Leben sahen nicht gut aus.
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War das Schicksal von Hund Nougat nicht mehr abwendbar?
Die Tierfreunde in den Kommentaren können nicht fassen, was für ein schreckliches Schicksal Hund Nougat erleiden musste. Einige Nutzer sind der Meinung, dass man Nougat die Euthanasie hätte ersparen können: „Ich finde es dermaßen unverständlich. Ich bin so sauer. Es hätte vielleicht noch jemanden auch hier gegeben, der ihn genommen hätte. Auch mit drei Beinen“, kommentiert ein User wütend. „Es steht euch nicht zu, einfach sein Leben beenden zu können“, schreibt ein zweiter. Manche beschimpfen das Tierheim sogar als „Hundemörder“.
Andere Nutzer sehen die Entscheidung als berechtigt an. „Leider ist auch Erlösung Tierschutz“, heißt es in einem Kommentar. Eine weitere Userin stimmt zu: „Die Entscheidung war nach den Befunden der einzig richtige Weg“, schreibt sie.
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Auch das Tierheim selbst meldet sich noch einmal zu Wort. Es betont, dass die Entscheidung keinesfalls leicht gewesen. Sie erklären, dass Tierärzte ohne medizinische Notwendigkeit gar nicht euthanasieren dürfen. „Nougat wurde nicht eingeschläfert, weil er zu dünn war und einen gebrochenen Knochen hatte, sondern weil zwei (!) seiner vier Beine aufgrund von Verletzungen und Schmerzen nichtmal den noch zu leichten Körper tragen konnten. Schäden, die nicht umkehrbar waren und eine ansteigende Problematik nach sich gezogen hätten“, stellen sie klar. „Bevor wir aber dabei zusehen, wie ein Hund wie Nougat ohne die Perspektive auf Besserung Schmerzen hat und leidet, lassen wir uns eben lieber als Hundemörder beschimpfen.“