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Hund auf A2 in NRW überfahren – Expertin erschüttert: „Das kann es einfach nicht sein“

Am Dienstag ist ein Hund auf der A2 in NRW überfahren worden. Eine Expertin sieht eine gefährliche Entwicklung.

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© IMAGO / Marco Stepniak

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Es war nur ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit. Sekunden, die für Hunde-Halter aus NRW alles verändern sollten. Ihr geliebter Vierbeiner riss sich plötzlich los, rannte davon. Per GPS-Signal konnten die Halter verfolgen, wie sich der Hund immer weiter der A2 näherte. Auf der Autobahn blieb der Tracker plötzlich stehen.

Die schlimmsten Befürchtungen sollten sich bestätigen. Es folgen Bilder, die Tierfreunde niemals vergessen werden. Bilder toter Hunde, die Nikola Rüttgers oft sehen muss. In letzter Zeit sogar viel zu oft, sagt die Frau, die ehrenamtlich eine Hunde-Suchhilfe in NRW betreibt. In den Ereignissen erkennt sie ein besorgniserregendes Muster.

Hund in NRW überfahren: „Aktuell sehr schlimm“

Fälle wie die auf der A2 in NRW häufen sich, sagt Nikola Rüttgers: „Es ist aktuell sehr sehr schlimm.“ Beinahe täglich sei sie mit neuen Fällen konfrontiert. Dafür hat die Hunde-Expertin auch einen Erklärungsansatz. In der Pandemie hätten viele Tierheime in Deutschland deutlich weniger Hunde vermittelt.

Stattdessen hätten viele Menschen Vierbeiner aus ausländischen Tierheimen aufgenommen. Nicht jedem sei bewusst, dass ein Großteil dieser Tiere überhaupt nicht sozialisiert sei. „Da sind viele Angsthunde dabei, die in einer neuen Umgebung außer Rand und Band sind.“ Man müsse sich vor Augen führen, dass die Hunde teilweise tagelang in Transportboxen unterwegs gewesen sind, vorher in Massenunterkünften (Sheltern) gehaust hätten. „Und die sollen dann in Deutschland funktionieren nach dem Motto: ‚Wir haben jetzt einen Hund gerettet – der soll jetzt dankbar sein.“ Das Gegenteil sei oft der Fall. „Für die Hunde ist alles neu. Alle Gerüche, die Sprache, das Gefüge. Alles“, erinnert die Hunde-Expertin.

Hunde-Expertin warnt: „Muss endlich ankommen in den Köpfen“

Sie rät deshalb dazu, Hunde beim Spaziergang grundsätzlich doppelt zu sichern. Dabei sollte unbedingt ein Sicherheitsgeschirr zum Einsatz kommen. Mit einem dritten Riemen, damit Hunde sich nicht herauswinden können. Eine Leine sollte immer am eigenen Körper befestigt sein. Die schlimmste Lösung seien aus Rüttgers Sicht sogenannte Flexi-Leinen.

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Die Hunde-Expertin warnt vor Flexi-Leinen wie dieser. Foto: IMAGO / blickwinkel

„Wenn so ein Ding aus der Hand fällt und das Plastikgehäuse auf den Boden kracht, geraten Hunde oft in Panik. Das muss endlich ankommen in den Köpfen.“

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Doch nicht nur auf Spaziergängen komme es zu Unachtsamkeiten. Sie habe schon erlebt, wie unbeaufsichtigte Hunde über zwei Meter hohe Zäune von Gärten, durch Fenster oder vom Balkon gesprungen seien – oder durch die Tür entwischt. Häufig in Sekundenbruchteilen der Unaufmerksamkeit. In solchen Fällen rät sie Betroffenen zu wichtigen Schritten.

Das musst du tun, wenn dein Hund ausreißt

So sollten Hunde-Halter dafür sorgen, dass ihr Tier nicht nur gechipt, sondern auch bei „Tasso“ registriert ist. Nikola Rüttgers geht sogar einen Schritt weiter und fordert eine Registrierungspflicht. Denn in der jungen Vergangenheit würden immer wieder Hunde gesichert, deren Halter nicht zu identifizieren sind – oder sein wollen? „Das kann es doch einfach nicht sein“, findet die Hunde-Expertin.


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Am Dienstag sei das anders gewesen. Dort habe es fürsorgliche Hunde-Halter getroffen, betont Rüttgers. Auch sie hatten sich einen Hund aus dem Ausland zugelegt und müssen nun mit dem schmerzlichen Verlust umgehen. Damit möglichst wenige Tierfreunde ein vergleichbares Schicksal teilen müssen, rät sie immer Experten mit einzubeziehen. Wenn Tiere in Gleis- oder Autobahnnähe ausreißen, nicht nur die Polizei, sondern auch die Bundespolizei zu warnen. Außerdem warnt sie davor, sich selbst auf die Suche zu begeben. Lieber sollten Halter sich am Entlauf-Ort aufhalten und einen Zugang zum Zuhause ermöglichen. Als Hunde-Suchhelferin könne Sie nach Sichtungen Laufprofile erstellen und anschließend Futterstellen einrichten. Als effektivste Sicherungsmaßnahmen hätten sich an dieser Stelle Lebendfallen erwiesen.