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Hochwasser in NRW: Kampf mit Sandsäcken um Häuser und Höfe ++ Feuerwehr mit dringendem Appell!

Eine landesweite Hochwasser-Notlage hält in NRW Tausende Einsatzkräfte in Atem. Dennoch werden spontane Helfer zurückgewiesen. Warum?

NRW Hattingen
© Feuerwehr Hattingen / Jens Herkströter

Richtiges Verhalten im Katastrophenfall

Umweltkatastrophen nehmen aufgrund des Klimawandels auch in Deutschland immer mehr zu. Wie verhält man sich im Katastrophenfall eigentlich richtig?

Die Hochwasser-Lage in NRW spitzt sich am Dienstag (26. Dezember) immer weiter zu. Ob an der Ruhr bei Hattingen oder an der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet – überall kämpfen Einsatzkräfte gegen Hochwasser, das Deiche zu durchbrechen und Häuser, Höfe und Betriebe zu überfluten droht. Besonders dramatisch ist die Lage in Hamm.

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In Hamm-Uentrop (NRW) droht ein Deich der Ahse zu brechen. Angrenzende Grundstücke und Wohnhäuser sind akut durch das Hochwasser gefährdet. Im Einsatz befinden sich mehr als 400 Einsatzkräfte, darunter auch rund 150 aus Dortmund, Hattingen, Schwelm, Bochum und Herne.

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Anfangs ging man von 25.000 Sandsäcken aus, die vor Ort benötigt würden. Aufgrund der vielen Risse und Löcher im Damm an der Soester Straße musste die Zahl später auf 40.000 erhöht werden. Der Einsatz ist mit großen Herausforderungen verbunden. Zunächst einmal müssen 250 Tonnen Sand herbeigeschafft werden, um die Säcke füllen zu können. Vor allem aber können die befüllten Beutel nur mit langen Menschenketten zu den beschädigten Stellen des Deichs getragen werden, was an den Kräften der Helfer zehrt.

Hochwasser in NRW: Kein Platz für „Spontanhelfer“

Dennoch bittet die Feuerwehr Hamm dringend darum, dass keine „Spontanhelfer“ einfach so zur Einsatzstelle kommen. Auf der Facebook-Seite heißt es: „Es ist schön, dass so viele Mitbürger uns in dieser Situation unterstützen möchten. Aufgrund des geringen Platzangebotes auf dem Deich können wir diese Helfer aktuell jedoch leider nicht sinnvoll einsetzen. Bitte reist nicht eigenständig zur Einsatzstelle!“

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In der Nacht zum Dienstag (26. Dezember) kam es gegen 1 Uhr zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und THW an der Königsheide in Lünen. Ein Industriebetrieb war mit Wasser voll gelaufen, doch die Feuerwehr schaffte es nicht, das Wasser abzupumpen. Daher wurde das THW aus Iserlohn und Lünen angefordert. Mit speziellen Hochwasserpumpen beseitigten die Helfer das Wasser. Etwa drei Stunden dauerte der Einsatz.

NRW Haltern
In Haltern am See errichten THW-Helfer Barrieren aus Sandsäcken, um einen Bauernhof vor dem Lippe-Hochwasser zu schützen. Foto: 7aktuell.de/Gruber

THW schützt Bauernhof an der Lippe vor Überflutung

Das Hochwasser an der Lippe in Haltern am See hat die Sechs-Meter-Marke überschritten und bedroht einen Bauernhof an der Westruper Straße. Das Technische Hilfswerk (THW) ist vor Ort und hilft dem Landwirt, sein Grundstück vor einer Überschwemmung zu schützen. Die Ehrenamtlichen errichten Barrieren aus Sandsäcken. „Wir haben die Lage unter Kontrolle“, sagte der Einsatzleiter des THW Haltern, Markus Lüttmann. „Wir werden alles tun, um das Grundstück des Bauern zu schützen.“

NRW Hattingen
In Hattingen droht das Hochwasser Mobilheime auf einem Campingplatz zu überfluten. Foto: Feuerwehr Hattingen / Jens Herkströter

Campingplatz in Hattingen überflutet

In Hattingen drohen die Wassermassen, die Mobilheime des Freizeitdomizils Ruhrtal an der Tippelstraße zu überfluten. Da die Wassermassen mit den örtlichen Mitteln nicht mehr zu bewältigen waren, rief der Platzbetreiber die Rettungskräfte zur Unterstützung. Feuerwehr, THW und DLRG sind seit Montag mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort. Um die Wohnheime zu schützen, wurden drei Pumpen in Betrieb genommen, die jeweils rund 8.000 Liter Wasser pro Minute fördern. „Um das Wasser von der Anlage zu bekommen, wurden über zwei Kilometer Schlauchleitungen verlegt“, berichtet Jens Herkströter, Pressesprecher der Feuerwehr Hattingen. „Hierdurch wird das Wasser zur Ruhr gefördert.“


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In der Nacht waren erste Erfolge erkennbar, die Dauer des Einsatzes ist aber nicht absehbar. In einem Gebäude der Anlage wurde daher ein Besprechungsraum eingerichtet, in dem sich die Führungskräfte der einzelnen Organisationen zu regelmäßigen Lagebesprechungen treffen und weitere Maßnahmen abstimmen. Der Betreiber des Freizeitdomizils kümmert sich um die Versorgung der Einsatzkräfte.