Polizei und Rettungsdienst sind an Halloween in NRW im Dauereinsatz gewesen. Wieder einmal haben einige Feiernde beim Horror-Fest über die Strenge geschlagen. Viele Polizeistellen in NRW berichten von Ruhestörungen, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.
In Dortmund konnte eine Eskalation wie im Vorjahr durch ein größeres Aufgebot der Polizei verhindert werden. Dennoch kam es hier zu einem empörenden Vorfall. Außerdem ist ein gefährlicher Halloween-Trend nach NRW geschwappt.
Halloween in NRW: Großeinsatz an Brennpunkt
Die Polizei Dortmund war nach den Erfahrungen des Vorjahrs gewarnt. Über 100 Jugendliche hatten in der Halloween-Nacht 2021 in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Scharnhorst randaliert. Auch in diesem Jahr versammelten sich nach Informationen von DER WESTEN erneut 50 bis 150 Personen rund um das Einkaufszentrum.
Die Polizei konnte eine größere Eskalation durch eine hohe Präsenz verhindern. Die „erlebnisorientierten“ Halloween-Feiernden zündeten trotzdem immer wieder Böller und schmissen mehrfach Eier auf Fahrzeuge und Gebäude. Empörend: Als ein Rettungswagen mit Blaulicht zu einem Einsatz fahren musste, konnte er nur sehr langsam über Vorplatz des Einkaufszentrums fahren, weil die Gruppe den Weg blockierte.
Heftige Halloween-Randale in Lünen
Deutlich aggressiver ging es in Lünen zu. Gegen 22.45 Uhr eskalierte es im Bereich Waltroper Straße/Diesterwegstraße. Hier warfen Randalierer erst Eier auf Streifenwagen. Später flogen Steine, Böller und Flaschen in Richtung der Beamten. Auch eine Mülltonne wurde angezündet.
Die Einsatzkräfte riefen Verstärkung und konnten dem Treiben ein Ende setzen. Bei dem Angriff auf die Polizei wurden drei Streifenwagen beschädigt. Die Einsatzkräfte blieben unverletzt. Die Polizei Dortmund ermittelt jetzt unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel.
Halloween-Angriff auf Bus in Essen
Auch in Essen sorgte eine große Anzahl von Kindern und Jugendlichen für einen Einsatz der Polizei. Sie bewarfen einen Bus im Stadtteil Freisenbruch mit Eiern, teilte eine Sprecherin der Polizei Essen gegenüber DER WESTEN mit. Genau wie die meisten anderen Polizeistellen im Ruhrgebiet teilte sie mit, dass es ansonsten zu wenig nennenswerten Vorkommnissen kam.
Zu einer gefährlichen Situation kam es in Euskirchen im südlichen Rheinland. Dort hatte ein Jugendlicher Eier durch die geöffnete Scheibe eines fahrenden Autos geworfen. „Ein Unfall konnte hier nur durch großes Glück verhindert werden“, so die Polizei. Der Jugendliche kassierte eine Anzeige.
Gefährlicher Halloween-Trend in NRW
Für weitere gefährliche Situationen im Straßenverkehr sorgte ein Halloween-Trend, der sich jetzt auch in NRW durchgesetzt hat. So wurden an zahlreichen Gully-Deckeln in NRW rote Luftballons befestigt. Die Idee stammt offenbar aus dem Horror-Film „Es“. Darin lauert ein Horror-Clown mit einem roten Ballon in der Kanalisation Kindern auf.
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Die Ballons an den Gully-Deckeln sollen daran erinnern. Für den Straßenverkehr sind die Ballons durchaus gefährlich. Radfahrer müssen ihnen ausweichen und Autofahrer erkennen sie insbesondere in der Dunkelheit sehr spät, was zu riskanten Fahrmanövern führen kann.