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Gevelsberg/NRW: Polizist im Kugelhagel zurückgelassen – an seine Kolleginnen hat er nur eine Botschaft

Gevelsberg/NRW: Polizist im Kugelhagel zurückgelassen – an seine Kolleginnen hat er nur eine Botschaft

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Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Gevelsberg/NRW: Polizist im Kugelhagel zurückgelassen – an seine Kolleginnen hat er nur eine Botschaft

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Gevelsberg. 

„So ein lautes Schreien habe ich noch nie gehört.“ Die Worte des Polizisten David R. (23) aus Gevelsberg (NRW) gehen unter die Haut.

Sie beschreiben, wie sein Kollege Tobias D. (30) während einer Polizei-Kontrolle in der NRW-Kleinstadt Gevelsberg von einer Kugel getroffen werden. Zwei Polizistinnen sahen zufällig, wie der 30-Jährige zu Boden ging – und flohen dennoch vom Tatort.

Sie mussten sich am Dienstag vor Gericht verantworten. In dem im Polizistinnen-Prozess äußerte der verwundete Tobias D. eine wichtige Botschaft.

Gevelsberg/NRW: Polizist niedergeschossen – „Noch nie so ein lautes Schreien gehört“

„Ich habe alles in allem unfassbar Glück gehabt“, sagt Tobias D. am Dienstag vor Gericht. Die Kugel, die ihn im Zuge einer Polizeikontrolle am 6.Mai 2020 aus wenigen Zentimetern Entfernung traf, schlug im Rippenbereich ein, knapp unterhalb des Herzens.

„So ein lautes Schreien habe ich noch nie gehört“, erinnert sich sein Kollege David R., der noch versucht hatte, den Schützen (Vitalji K.) mit Pfefferspray gefechtsunfähig zu machen – vergeblich.

Kaum auszumalen, was ohne schusssichere Weste passiert wäre. Kaum auszumalen, was passiert wäre, hätten die weiteren Schüsse von Vitalji K. ihr Ziel nicht verfehlt. (Alle Hintergründe zu der Schießerei liest du hier >>>)

Am Ende kam der 30-Jährige mit Prellungen und Blutergüssen davon. Doch die Ereignisse wirken nach. „Das wird man wahrscheinlich nie wieder vergessen“, mutmaßt David R..

21 Schüsse in 21 Sekunden: Polizeikontrolle in Gevelsberg (NRW) eskaliert

Das Gericht zeigt in der Verhandlung die Videoaufzeichnung aus der Sicht des Streifenwagens der Beamten. Das Bildmaterial zeigt, die beiden Kolleginnen zufällig an der Kontrollstelle vorbeifahren.

Es zeigt eine winkende Handbewegung von Tobias D. in ihre Richtung „in der Hoffnung: ‚Fahrt mal langsam’“, schildert der Beamte. Die Kolleginnen hielten an. Und schon eskalierte es. Innerhalb von 21 Sekunden fielen 21 Schüsse.

„Wir wollten Hilfe und es wäre auch passiert, wenn nicht gleich der Schuss gefallen wäre“, sagt Tobias D.. Seiner Ansicht nach hätten seine Kolleginnen keine Chance gehabt, sie in dieser Situation zu unterstützen.

Auch auf sie sei geschossen worden. Sie hätten also in Deckung gehen müssen. Aus ihrer Deckung heraus hätten die Kolleginnen keinen Schuss abgeben können, weil er und sein Kollege David R. in der Schussbahn gewesen seien.

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Polizist aus Gevelsberg (NRW) spricht Klartext: „Es tut mir ziemlich Leid, dass wir hier sitzen“

Seiner Ansicht nach hätte der Fall den komplett gleichen Verlauf genommen, ob die Kolleginnen in dieser Sekunde am Tatort vorbeigekommen wären oder nicht.

Seine Botschaft an die angeklagten Polizistinnen: „Es tut mir ziemlich Leid, dass wir jetzt hier sitzen.“

Seine ausbleibenden Schuldzuweisungen hat das Gericht bei der Urteilsverkündung als mildernden Umstand anerkannt. Warum die beiden Polizistinnen trotzdem verurteilt wurden, liest du hier >>>