Die Zustände am Flughafen Düsseldorf haben in diesem Jahr vielen Urlaubern den letzten Nerv geraubt. Insbesondere zu Stoßzeiten in den Ferien haben sich an den Sicherheitsschleusen extrem lange Schlangen gebildet. Die Gewerkschaft Verdi führte das auf einen massiven Personalmangel beim privaten Sicherheitsdienstleiter des Flughafen Düsseldorf nach der Corona-Krise zurück.
Zum Unverständnis von Verdi-Sprecher Özay Tarim soll sich daran noch immer zu wenig getan haben. Dafür gibt es gute Nachrichten an einer anderen Front. Es könnte die Abläufe am größten Airport in NRW erheblich beschleunigen.
Flughafen Düsseldorf: Neue Technik – neues Glück?
So soll im Frühjahr am Flughafen Düsseldorf eine sogenannte „CT-Gepäckprüfanlage“ installiert werden. „Nach bisheriger Planung soll die Anlage voraussichtlich am Ende des ersten Quartals 2023 in Betrieb genommen werden“, teilte eine Sprecherin der Bundespolizei auf Nachfrage von DER WESTEN mit. Die Technik soll die Zeit für Sicherheitskontrollen erheblich verkürzen.
„Ein wesentlicher Vorteil dieser Anlage besteht darin, dass Flüssigkeiten und elektronische Geräte während des Kontrollprozesses grundsätzlich im Handgepäck verbleiben können.“ Die Technik wird am Flughafen Köln/Bonn bereits erfolgreich genutzt. An den beiden CT-Scannern können doppelt so viele Passagiere im Vergleich zu herkömmlichen Kontrollspuren abgefertigt werden, so ein Sprecher der Polizei Köln gegenüber DER WESTEN.
Flughafen Düsseldorf: Technik hui – Besetzung pfui
Wohin der Schritt führen kann, zeigt das Beispiel: Flughafen München. Dort sollen nach Angaben der „Berliner Morgenpost“ sogar 60 der neuen CT-Scanner angeschafft werden. Dadurch soll auch die 100-Milliliter-Regel für Flüssigkeiten fallen können.
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An der CT-Spur am Flughafen Düsseldorf könnte es also bald schneller gehen für Reisende. Aber das Personalproblem bekommt der Sicherheitsdienstleister am Flughafen Düsseldorf offenbar nicht in den Griff: „Es ist seit Monaten der Fall und es ändert sich nichts: Wir brauchen mehr Personal an den Kontrollstellen. Wenn die Firmen ihre Mitarbeitenden aber so schlecht behandeln, dann ist es kein Wunder, dass die oft schnell wieder gehen“, polterte Özay Tarim.
Auch hier lohnt sich ein Blick nach München. Wie der Verdi-Sprecher immer wieder betont, liegen die Sicherheitskontrollen dort in der Hand des Staates. Personalprobleme wie an den großen NRW-Flughäfen gibt es dort keine.