Es war ein großer Schock für die Eschweiler Bürger und eine absolute Katastrophe für alle Opfer und Geschädigten. Wir erinnern uns: Am 30. März dieses Jahres gab es in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Fußgängerzone von Eschweiler (NRW) eine schwere Explosion (wir berichteten). Dabei wurden 15 Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch viele Geschäftsinhaber waren von den dramatischen Ereignissen hart getroffen.
Rund neun Monate danach begann nun am Mittwochmorgen (6. Dezember) der Prozess gegen die beiden Inhaber eines der betroffenen Geschäfte. Die 22 und 56 Jahre alten Männer sind vor dem Landgericht Aachen unter anderem wegen 13-fachen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Mehr als 50 Zeugen sind geladen.
Explosion in Eschweiler: Sohn schweigt, Vater bestreitet die Tat
Durch die Explosion in Eschweiler bei Aachen zerbarsten Fensterscheiben, Wände stürzten ein, es entstand ein Feuer. In den Wohnungen wurden Bewohner teils lebensgefährlich verletzt. 200 Retter waren im Einsatz. Der Sachschaden soll mehr als zwei Millionen Euro betragen.
Besonders interessant: Die beiden Angeklagten sind Vater und Sohn. Sie sollen einen gemeinsamen Tatplan gehabt haben. Die Vorwürfe gegen den 22-jährigen Angeklagten sind heftig: Er soll in dem Geschäfts- und Wohnhaus Brandbeschleuniger ausgeschüttet und später angezündet zu haben. Es habe beispielsweise wie eine durch ein Gasleck entstandene Explosion aussehen sollen, die durch die Versicherung abgedeckt war.
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Gegenüber DER WESTEN berichtete Florian Knop, Pressesprecher und Richter am Landgericht Aachen, dass der 22-Jährige aktuell keine Angaben zur Tat machen möchte. Der 56-jährige Vater dagegen soll zwar Angaben machen, bestreite aber eine Tatbeteiligung.
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Lebenslange Freiheitsstrafen möglich
Aktuell ist die Neustraße in Eschweiler weihnachtlich geschmückt. Das Explosionshaus ist von oben bis unten mit Planen verhängt. Die Decke im Erdgeschoss wird von Stahlträgern gestützt. Einige Läden in der Nachbarschaft hatten nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 gerade erst wieder geöffnet. Manche sind jetzt wieder zu.
Nachdem am ersten Verhandlungstag die Anklageverlesung stattgefunden hat, sollen nun Polizeizeugen befragt werden. Auch ein Brandsachverständiger wird im Laufe der Verhandlungen zu Wort kommen. Die weiteren Verhandlungstermine sind im gesamten Dezember 2023 und Anfang Januar 2024 angesetzt.
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Die beiden Angeklagten rückten übrigens schon während der Ermittlungen wegen der Explosion in Eschweiler schnell in den Fokus der Polizei. Die Männer mit deutscher und irakischer Staatsangehörigkeit kamen wenige Tage nach der Tat in Untersuchungshaft. Im Fall einer Verurteilung ist eine mehrjährige Freiheitsstrafe möglich. Ausgeschlossen ist ebenfalls nicht, dass die Männer lebenslang ins Gefängnis müssen. (mit dpa)