Ein Viertel bis ein Drittel der männlichen Weltbevölkerung ist beschnitten. Die Begründung dafür wechselt. Angenommen wird, dass es psychologisch so etwas ist wie die angedeutete Kastration des Sohnes durch seinen Vater, der den jüngeren Konkurrenten fürchtet. Bis vor einigen Jahrzehnten war die Beschneidung auch ein Unterscheidungsmerkmal der Aristokratie in vielen Ländern, beispielsweise auch bei den Briten, wo Lady Diana gegen die Praxis vorging.
Die angeblich bessere Hygiene ist aus hiesiger medizinischer Sicht nur vorgeschoben. Eher gilt es, Männern das Masturbieren zu verleiden und das Lustempfinden zu schmälern. So empfahl der Miterfinder von Cornflakes und Erdnussbutter, John Harvey Kellogg (1852-1943) die Beschneidung ohne Betäubung, damit der Schmerz die jungen Kerle lehre, die Finger da wegzulassen. Noch 2008 wurde mehr als die Hälfte der männlichen Neugeborenen in den USA beschnitten.