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Bahn in NRW: Nach Maskenpflicht-Ende – Mitarbeiter packen aus: „Man fühlt sich sehr beobachtet“

Die Maskenpflicht in Bus und Bahn in NRW ist Geschichte. Darüber freuen sich vor allem die Mitarbeiter. Wieso erzählt einer im Interview.

Bahn in NRW Maske liegt auf dem Gleis
© IMAGO / Gottfried Czepluch

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Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen in NRW ist aufgehoben. Seit dem 1. Februar 2023 müssen Passagiere keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Darüber sind in Duisburg schon viele in Jubel ausgebrochen (hier mehr dazu). Trotzdem sind am 2. Februar noch immer viele Menschen mit Maske unterwegs.

Viele freuen sich aber auch darüber, endlich in Bus und Bahn in NRW ohne Gesichtsbedeckung mitfahren zu können. Besonders erleichtert sind diejenigen, die aus beruflichen Grünen stundenlang mit den Öffentlichen unterwegs sind – ganz vorneweg die Ticketkontrolleure. Im Gespräch mit DER WESTEN berichtet einer von ihnen, wie nun eine schwere Last von ihm gefallen ist.

Bahn-Mitarbeiter in NRW: „Was ich schon erlebt hab'“

Es ist 7.58 Uhr. Der RE 11 nach Kassel-Wilhelmshöhe fährt in Duisburg pünktlich von Gleis 10 ab und kurze Zeit später bahnt sich der erste Ticketkontrolleur von National Express einen Weg durch die Sitzreihen. Hakan Etin ist erleichtert, dass er die Passagiere nicht mehr auf die Maskenpflicht kontrollieren muss. „Es vermeidet sehr viel Stress“, erzählt der 27-Jährige im Gespräch mit DER WESTEN.

Busfahrer Thomas Krax bemerkt auch, dass die Fahrgäste freundlicher und entspannter geworden sind. Der 56-Jährige ist beruflich in Herne unterwegs und sieht schon jetzt, dass nur noch wenige Maske tragen. Der Busfahrer merkt, dass den Fahrgästen ein wahrer „Stein vom Herzen gefallen ist“, seit sie die Maske zu Hause lassen können. „Das gibt den Leuten ein Stück weit Normalität zurück, die sie in den aktuellen Krisenzeiten gut gebrauchen können.“

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Und ganz zu schweigen von den Fahrgästen freut sich auch Bahnmitarbeiter Etin sehr darüber, selbst keine Maske mehr anziehen zu müssen. Im Gegensatz zu den meisten mussten er und seine Kollegen diese über Stunden tragen. „Abends war alles trocken, die Augen, die Nase, der Rachen.“

Bahn in NRW: Mitarbeiter angegriffen

In den vergangenen Monaten wurden beide oft verbal und auch körperlich angegangen, wenn sie Passagiere auf die Maskenpflicht hinweisen mussten. „Was ich alles schon erlebt hab’“, deutet Etin an. „Die Leute regen sich ja wegen jedem Mist auf und fangen an zu streiten oder zu diskutieren.“

Das Konfliktpotenzial sei vor allem bei größeren Jugendgruppen in seinen Spätschichten groß gewesen, erzählt Krax. „Ich bin da ganz entspannt“, sagt er über sich selbst. Doch auch er musste aufpassen. „Manche Leute provozieren eben gerne. Dann gibt es nur zwei Optionen: Aussteigen oder Polizei. Und dann muss man das auch durchziehen.“

Neues Phänomen nach Maskenpflicht

Bei dem hohen Fahrgastaufkommen würde sich Etin jedoch wünschen, dass weiterhin mehr Leute eine Maske tragen würden. „An jeder Haltestelle steigen 50 bis 60 Leute aus und ein.“ Da sei das Ansteckungsrisiko immens. „Du kannst nie wissen, was die Leute haben.“ Darum fände er es gut, wenn kranke Fahrgäste weiterhin ihre Mitmenschen schützen würden.


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Seit dem Wegfall der Maskenpflicht bemerkt er jedoch schon jetzt ein Phänomen. Denn plötzlich würden ihn die Fahrgäste wieder richtig ansehen. „Man fühlt sich sehr beobachtet“, gibt er zu. Gleiches bemerkt der Busfahrer dafür eher bei sich selbst. „Man schaut den Leuten jetzt mehr in die Augen.“ Er freut sich zudem, die Menschen wieder lächeln zu sehen, wo er das vorher noch von den Augen ablesen musste.