Für 9 Euro einen ganzen Monat lang den Nahverkehr nutzen, so viel man will: Das klang für viele Menschen verlockend. Und so sorgte das 9-Euro-Ticket im Sommer diesen Jahres für volle Bahnsteige deutschlandweit. Mit dem 49-Euro-Ticket steht jetzt ein Nachfolger in den Startlöchern – doch droht das Ticket zu scheitern?
Die Düsseldorfer Landesregierung und die großen NRW-Verkehrsorganisationen sind beim Thema 49-Euro-Ticket geteilter Meinung. Die Branche fürchtet ein Scheitern. „Ich bin verhalten optimistisch“, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).
49-Euro-Ticket in NRW: Finanzierung wichtig
Laut „Rheinische Post“ geht Krischer davon aus, dass der Bund ausreichend Mittel zur Verfügung stellt. So soll das Ticket finanziert werden und gleichzeitig der Nahverkehr trotz steigender Kosten stabil gehalten werden. Krischer: „Es muss eine Lösung geben, jedes Scheitern wäre eine Katastrophe für nachhaltige Mobilität.“
Wie Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des VRR, betont, stehe man einem Nachfolger für das 9-Euro-Ticket „sehr aufgeschlossen gegenüber“. Doch ohne eine ausreichende Finanzierung kann der Öffentliche Nahverkehr nicht wachsen. „Wenn das 49-Euro-Ticket käme, würden viele Pendler zurück in die Züge kommen, die uns während der Corona-Krise verlassen haben“, betont Frederik Ley, Chef von DB Regio in NRW.
49-Euro-Ticket in NRW: Nutzern soll es einfach gemacht werden
Laut Krischer ist das 49-Euro-Ticket nur ein Teil einer Gesamtstrategie. Kleinere Orte sollen so eine bessere Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr bekommen. Auch eine bessere Verknüpfung von Auto, Zweirad oder auch Carsharing mit S-Bahnen oder Regionalbahnen soll angestrebt werden. So sollen Pendler Lust bekommen, häufiger auf den ÖPNV zurückzugreifen.
Bei dem 49-Euro-Ticket soll vor allem auf Digitalisierung gesetzt werden. Es soll nur mit dem Smartphone buchbar sein. „Viele hat beim ÖPNV abgeschreckt, dass sie ein Tarifabitur machen mussten, bevor sie unterwegs sein können“, sagte Krischer. „Der Erfolg des 9-Euro-Tickets war für die Branche revolutionär wie der Mauerfall. Nun kommt es darauf an, Mehrwert für die Menschen zu schaffen.“
Auch Engpässe beim Personal müssen verhindert werden. 25 Prozent des Personals würden beispielsweise bei den Kölner Verkehrsbetrieben bis 2030 in Rente gehen, schreibt die „Rheinische Post“.