Mehrere Revierparks rutschen weiter in die Krise. Einen Besucherrückgang gab es im vergangenen Jahr in den Bädern der Revierparks Vonderort (Oberhausen), Nienhausen (Gelsenkirchen) und Gysenberg (Herne). Positiv hingegen war die Entwicklung in Wischlingen (Dortmund) sowie im Freizeitzentrum Kemnade.
Essen.
Die wirtschaftliche Talfahrt einiger Revierparks hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Die Einnahmensituation im Jahr 2013 ist „deutlich unbefriedigend“, heißt es in einem Bericht, mit dem sich heute der Wirtschaftsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) beschäftigt. So kamen ins Solebad und in die Sauna des Parkes Vonderort in Oberhausen rund 16 500 Besucher weniger als im Jahr 2012 (minus 6,9 Prozent). Rund 11 500 Gäste weniger wurden im „activarium“ Nienhausen (Gelsenkirchen) sowie im „Lago“ Gysenberg (Herne) gezählt.
Bemerkenswert gut ist die Besucher-Entwicklung hingegen im Revierpark Wischlingen (Dortmund) und im Freizeitzentrum Kemnade. Die Betreiber freuen sich hier über ein deutliches Plus von jeweils mehr als 10 000 Besuchern im vergangenen Jahr.
RVR will Revierparks in einer Gesellschaft zusammenführen
Das reicht aber nicht, um die Freizeitgesellschaften aus der Krise zu holen. Ihre Einnahmen lagen 2013 insgesamt rund 770 000 Euro unter dem angepeilten Ziel.
Der RVR schmiedet daher Pläne, die Verwaltung aller fünf Revierparks und des Freizeitzentrums Kemnade in einer einzigen Gesellschaft zusammenzuführen. Die beteiligten Städte fürchten allerdings, dabei ihren Einfluss zu verlieren. Und sollte einer der Parks schließen müssen, wären die Auswirkungen auf die Kommunen erheblich. Gerade die Bäder gehören zur Nahversorgung der Bevölkerung.
Besucherzahlen gehen weiter zurück
Für RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel sind die neuesten Zahlen ein Anlass, die Verschmelzung des Managements zu beschleunigen: „Die aktuellen Besucherzahlen aus dem Jahr 2013 zeigen erneut den Handlungsbedarf, um die wirtschaftliche Situation der Parks zu verbessern. Daher werden wir jetzt in intensive Gespräche mit den betroffenen Städten einsteigen, um die Restrukturierung vorzubereiten. Ziel bleibt, die Parks zu erhalten und unter dem Dach einer Gesellschaft zukunftsfähig zu machen.“
„Der sich seit mehreren Jahren abzeichnende Trend rückläufiger Besucherzahlen konnte auch 2013 nicht aufgehalten werden“, heißt es in dem Bericht. Seit 2004 zählten die vom Wetter unabhängigen Einrichtungen in den Revierparks – zum Beispiel überdachte Bäder und Saunen – 13,9 Prozent weniger Gäste.
Mehr Besucher nach Modernisierung
Die Bäder im Revierpark Gysenberg hatten 2004 noch 510 000 Besucher. 2013 waren es rund 426 000. Wischlingen zog im vergangenen Jahr allerdings deutlich mehr Badegäste an als im Vergleichsjahr 2004. Offenbar machten sich hier beispielsweise Investitionen in eine moderne Panoramasauna bezahlt.
Axel Hoppe, einer der Geschäftsführer der Revierparks Wischlingen und Gysenberg, erinnert daran, dass sich die Parks im Wettbewerb mit vielen Konkurrenten befinden: „Da gibt es die Zoom Erlebniswelt, den Movie Park, in Oberhausen und Hagen sind neue Bäder gebaut worden.“ Investiert wird trotzdem. In Gysenberg, so Hoppe, ist 2014 eine aufwendige Modernisierung des Sole-Außenbereiches geplant.