In diesem Jahr stehen große Wahlen an. Neben den Urnengängen in Indien, Russland und vielen anderen Staaten dürften vor allem die Europawahl, die Wahlen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg, sowie die US-Präsidentenwahl von Belang sein.
Mit Donald Trump und Björn Höcke treten altbekannte Kandidaten an. Doch auch frische Gesichter geben sich die Ehre – zum Schrecken vieler Menschen. Hier eine Aufstellung des Gruselkabinetts.
Populisten auf Siegeszug?
EU-Wahl: Ob Georgia Meloni in Italien, Robert Fico in Slowenien oder Geert Wilders in den Niederlanden – all‘ diese Populisten durften sich bisher über Siege bei den letzten nationalen Wahlen freuen.
Es ist deshalb zu erwarten, dass die Rechts- und Linkspopulisten auch bei der Europawahl am 9. Juni abräumen werden. Darunter auch der deutsche AfD-Mann Maximilian Krah.
Der 46-Jährige ist Rechtsanwalt und derzeit Europaabgeordneter der AfD. Wenn man seinen Accounts in den sozialen Medien folgt, bekommt man das Bild eines Menschen, der das Teure mag. Mit schönem Haar und in teuren Maßanzügen teilt er Reisefotos aus edlen Hotels und von schicken Bällen. Kein Wunder, dass man ihn in Dresden „Schampus-Max“ nennt.
Krah: „Politik von rechts: Ein Manifest“
Politisch kann man Krah, der auch Autor des Buches „Politik von rechts: Ein Manifest“ ist, ruhigen Gewissens als Rechtsaußen bezeichnen. Mit folgenden Aussagen irritierte er: „Das Lustigste, was ich beim Pride Month erlebt habe, war 2021 – da hatte die US-Botschaft in Kabul ganz stolz den Pride Month ausgerufen. Es dauerte keine drei Wochen, bis die Taliban in Kabul eingerückt sind. Ich glaub, dass das die einzig richtige Antwort auf den Pride Month gewesen ist“, wie Krah in Götz Kubitscheks Podcast „Am Rande der Gesellschaft“ sagte.
Krah gibt sich auch als Dating-Experte: Männern, die noch nie eine Freundin hatten, rät er, „schau keine Pornos, wähl nicht die Grünen, geh raus an die frische Luft, steh zu dir, sei selbstbewusst, guck geradeaus“. Echte Männer seien rechts und Patrioten.
In Thüringen, Sachsen und Brandenburg führt die AfD in den Umfragen
Wahlen in Thüringen, Sachsen, Brandenburg: In Thüringen heißt der Boss der AfD Björn Höcke, in Sachsen Jörg Urban und in Brandenburg Birgit Bessin.
Man kann viel über die drei schreiben, aber nicht, dass sie ulkig daherkommen. Der eine (Höcke) weiß mit seinem spitzbübischen Lächeln und seinem stets strahlendem Teint Menschen zu gewinnen. Würde er nur nicht den Mund öffnen. Dass er offen rechtsextrem ist, wurde vielfach dokumentiert.
Doch die anderen beiden stehen dem in nichts nach, auch wenn sie deutlich farbloser sein mögen. Bessin, die das Studium der Rechtswissenschaften nicht beendete, gehörte zu den Erstunterzeichnern der Erfurter Resolution, aus der die völkisch-nationalistische Gruppierung „Der Flügel“ hervorging. Eine Parteigruppe, die mittlerweile aus verfassungsrechtlichen Gründen formal aufgelöst wurde. Auch Urban war eifriger Besucher der Treffen des Flügel, er gilt als rechtsextrem.
In Umfragen steht die AfD derzeit in Thüringen und Sachsen bei weit über 30 Prozent. In Brandenburg bei um die 30 Prozent. In allen drei Ländern liegen sie damit vorn. Erschreckend: Der Verfassungsschutz hat die Landesverbände Thüringen und Sachsen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
US-Wahlen: Der unangefochtene Politiker des Grauens ist jedoch Donald J. Trump. Nicht nur verabschiedete er sich vom Pariser Klimaabkommen, auch hielt er nichts von der Gesetzlichen Krankenversicherung. Er rempelte andere Staatsoberhäupter öffentlich an, gab sich generell unflätig. Eigentlich glaubte man, er sei mit seiner Abwahl in der Versenkung verschwunden.
Doch dem ist nicht so. Der Ex-Präsident tritt wieder an und führt sogar in den Umfragen unter den republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Er wird es wohl sein, der gegen Joe Biden antreten wird. Seine Chancen sind nicht schlecht.