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Ukraine: Drama im Zoo – im schlimmsten Fall bleibt Tierpflegern nur eine Option

Ukraine: Drama im Zoo – im schlimmsten Fall bleibt Tierpflegern nur eine Option

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"Point Zero": An der Front mit der ukrainischen Armee

Ukraine: Drama im Zoo – im schlimmsten Fall bleibt Tierpflegern nur eine Option

"Point Zero": An der Front mit der ukrainischen Armee

"Point Zero" ist die letzte ukrainische Stellung vor den Linien der russischen Streitkräfte im Nordosten der umkämpften Stadt Charkiw. In den Schützengräben verteidigen sie die zweitgrößte ukrainische Stadt gegen die Invasoren und berichten über ihren Alltag unter Dauerfeuer.

Nicht nur die Menschen haben unter den Folgen des Kriegs in der Ukraine zu leiden. Auch die Tiere in einem Zoo bangen täglich um ihr Leben.

Der Feldman Ecopark in Charkiw, Ukraine, wurde durch den Beschuss der russischen Truppen bereits stark beschädigt. Der komplette Zoo muss nun evakuiert werden. Doch dabei gibt es ein großes Problem.

Ukraine: Zoo unter Beschuss – Evakuierung DARUM erschwert

„Den Feldmann Ecopark gibt es nicht mehr“, gab der Gründer Alexander Feldman am Dienstag bekannt. Nach „massivem Beschuss und Bombardement“ durch russische Streitkräfte seien Gelände und Gehege schwer beschädigt.

Viele Tiere wurden bereits in Sicherheit gebracht, darunter Menschenaffen, Schildkröten, Vögel, Alpakas, Kängurus und Wallabys. Tiere, die keine unmittelbare Gefahr für die Menschen in Charkiw darstellten und auch auf eigene Faust überleben konnten, wurden einfach freigelassen. Darunter zum Beispiel Rehe.

Doch für einige Zoobewohner sieht es nun sehr schlecht aus. Ihre Rettung fällt nicht leicht. Der Zoogründer befürchtet nun, dass es zum Äußersten kommen könnte.

Ukraine: Zoo in Charkiw schlägt Alarm – „Es ist unvorstellbar schmerzhaft“

Bei der Evakuierung sind vor allem größere Raubtiere ein großes Hindernis. Denn einen sicheren Ort für diese Tiere zu finden ist nicht leicht. Sollten sie jedoch aufgrund der beschädigten Gehege freikommen, bestünde eine große Gefahr für die Menschen in der Umgebung. Noch seinen die Gehege zwar intakt, doch weiterem Beschuss würden sie nicht mehr standhalten.

„Es ist unvorstellbar schmerzhaft darüber zu sprechen, aber die oberste Priorität ist jetzt das Leben der Menschen“, so Feldman in einer Erklärung. Wenn für die Löwen, Tiger und Bären kein Platz gefunden würde, dann müsse der Zoo sie möglicherweise einschläfern.

Ukraine: Zoo in Charkiw muss vielleicht Tiere einschläfern – SIE bieten Hilfe an

Feldman betont jedoch, dass die Euthanasie der Raubtiere nur der letzte Ausweg sei und dass eine Rettung der Tiere weiterhin versucht werde. Allerdings sei der Transport der Tiere aufgrund der Versorgungsengpässe, der durch den Krieg beschädigten Straßen und der ständigen Gefahr vor Beschuss im Moment besonders gefährlich. Außerdem stünden die Tiere unter ständigem Stress.

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Nichtsdestotrotz konnten bereits einige Löwen, ein Jaguar und ein Panther gerettet werden, wie der Zoo freudig mitteilt. Viele Menschen in den angrenzenden Städten hatten sich als freiwillige Helfer gemeldet, wie die „Huffpost“ berichtete. Es bleibt zu hoffen, dass der Zoo nicht zum letzten Mittel greifen muss und alle Tiere retten kann. (mbo)