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Ukraine-Krieg: „Putin kapiert das langsam, deswegen versteckt er sich in Bunker“

Ukraine-Krieg: „Putin kapiert das langsam, deswegen versteckt er sich in Bunker“

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Wladimir Putin: Das ist Russlands Machthaber

Ukraine-Krieg: „Putin kapiert das langsam, deswegen versteckt er sich in Bunker“

Wladimir Putin: Das ist Russlands Machthaber

Auch am Dienstag sendet die ARD nach der „Tagesschau“ einen „Brennpunkt“ zur Lage im Ukraine-Krieg. Besonders ein Interview in der Sendung berührt – offenbar auch Moderatorin Ellen Ehni.

Die ARD-Journalistin führt ein Interview mit einer ukrainischen Politikerin. Am Ende zeigt sich die Moderatorin sichtlich bewegt.

Ukraine-Krieg: ARD-Moderatorin sichtlich bewegt nach Interview – „Wir bewundern alle ihren Mut“

Die ehemalige Bildungsministerin der Ukraine, Inna Sovsun (37), steht der ARD am Dienstag für ein Gespräch zur Verfügung. Die Parlamentsabgeordnete lebt in Kiew. Ihre Schilderungen gehen der Moderatorin nahe.

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Mehr zur Ukraine:

  • Die Ukraine wurde erstmals am 7. November 1917 als Ukrainische Volksrepublik gegründet. 1991 erklärte sie ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion.
  • Der Kiewer Rus war im Mittelalter der Vorläufer des heutigen Russlands.
  • Die Ukraine hat nach Russland das zweitgrößte Staatsgebiet auf dem europäischen Kontinent.
  • Sie ist rund 1,6-mal so groß wie Deutschland, hat aber nur eine rund halb so große Bevölkerung.
  • Die Hauptstadt Kiew hat rund 2,8 Millionen Einwohner.

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Sovsun berichtet zunächst vom Leben im Krieg in Kiew. So habe sie am Dienstag gesehen, dass in einem Supermarkt Brot gebacken wurde. Sie habe gefragt, ob sie eines kaufen könne, doch man habe ihr gesagt, es sei zur Verpflegung der Soldaten. Diese hätten Vorrang.

+++ News-Blog zum Ukraine-Krieg +++

Ukrainische Politikerin in ARD-Sendung: „Immer, wenn Putin den Mund öffnet, lügt er“

Wenn Putin nun eine Demilitarisierung der Ukraine fordere, könne sie das nicht ernst nehmen. Zum zweiten Mal seit 2014 habe er die Ukraine angegriffen. Der Kreml-Herrscher wolle keine unabhängige, demokratische Ukraine. „Ich höre einfach nicht mehr hin, wenn Putin was erzählt. Immer, wenn er den Mund öffnet, lügt er“, so die Politikerin.

Sovsun sagt, sie schenke Berichten Glauben, dass Russland bereits Vakuum-Bomben im nordukrainischen Bezirk Sumy und dort in der Stadt Ochtyrka eingesetzt habe – das wäre ein Kriegsverbrechen. Dieser Bombentyp saugt Sauerstoff aus der Umgebung, um besonders zerstörerische und ultra-heiße Explosionen zu verursachen.

„Ich habe keinen Grund, das nicht zu glauben. Bislang haben sich alle Grausamkeiten von russischer Seite, über die berichtet wurden, als wahr herausgestellt.“

Ukraine-Krieg: Politikerin nennt in ARD-Sendung russischen Angriff auf Charkiw einen „Völkermord“

Dann erzählt Sovsun, was sie aus ihrer Geburtsstadt Charkiw gehört habe. Diese stehe seit Tagen unter heftigen Beschuss. Sie habe Freunde, die in Bunkern und Schutzräumen sitzen und sie habe außerdem Videos von regelrecht zerfetzten Zivilisten gesehen, deren Leichen in den Straßen der Stadt liegen. „Was in Charkiw jetzt passiert, ist ein Völkermord. Und ich möchte, dass die ganze Welt das weiß“, so die Abgeordnete.

Putin kämpfe gegen das ganze Volk – „Können Sie sich das vorstellen? Diesen Mut dieser Menschen?“

Doch dann nimmt das Interview eine Wende und Sovsun spricht voller Stolz über den Mut und Widerstand der Ukrainer. Putin werde langsam klar, dass er nicht nur gegen die ukrainische Armee kämpfe, „sondern gegen das ganze ukrainische Volk – und das sind 40 Millionen Menschen!“

So würden sogar „typische Hipster“, also moderne Großstädter, die sonst nur die Sorge gehabt hätten, welchen Kaffee sie bestellen sollen, nun als Verteidiger mit Gewehren in Kiew stehen.

In der Stadt Berdjansk, die von den Russen bereits besetzt ist, haben sich Menschen zum Protest auf den zentralen Platz versammelt, berichtet die Politikerin. Sie wollen, dass die russischen Streitkräfte wieder abziehen. „Können Sie sich das vorstellen? Diesen Mut dieser Menschen?“, fragt Sovsun. Besonders sei dabei vor allem, dass Berdjansk eine russischsprachige Stadt sei.

Die Ex-Ministerin ist überzeugt, dass Putin diese Form des Widerstandes nicht erwartet habe. Deswegen auch verstecke er sich nun in einem Bunker und befinde sich nicht in Moskau, behauptet sie.

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Weitere Nachrichten zum Ukraine-Krieg:

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Am Gesicht von ARD-Moderatorin Ellen Ehni lässt sich ablesen, dass sie all diese Schilderungen sehr bewegen. Am Ende des Videos sagt die Journalistin: „Frau Sovsun, wir bewundern alle den Mut ihres Volkes. Sie haben das sehr gut beschrieben. Vielen Dank für diese Einsichten in ihr Land. Vielen Dank und die besten Wünsche für Sie.“

Die Ukrainerin hat dann noch einen Wunsch: „Bleiben Sie an unserer Seite. Lassen Sie uns nicht mit dieser Lage nicht alleine.“

Hier kannst du den „Brennpunkt“ zum Ukraine-Krieg in der ARD-Mediathek sehen.