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Steuer: Kommt bald die nächste Abgabe? Fast jeder Deutsche bekäme sie im Alltag zu spüren

Bahnt sich da eine neue Steuer an? Die Diskussion ist schon entbrannt – und in einem Nachbarland gibt es schon ein Vorbild!

Kommt eine neue Steuer?
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Handy von der Steuer absetzen – es kann so einfach sein

Möchte man das Handy von der Steuer absetzen, braucht es einen triftigen Grund.So muss das besagte Gerät beruflich genutzt werden. Freiberufler, Journalisten und Makler haben zudem die besten Chancen.

Mit dem Blick auf die Lohnabrechnung sieht jeder schwarz auf weiß, wie viel vom Bruttogehalt abgezogen wird. Hinzu kommen indirekte Steuern wie die Mehrwertsteuer oder die Mineralölsteuer. Genau so eine Abgabe, die beim Konsum anfällt, könnte nun in Deutschland neu eingeführt werden.

Betroffen wären fast alle Deutschen, denn es geht ums Online-Shopping. Egal, ob Amazon oder Zalando, Produkte im Netz zu bestellen und sich liefern zu lassen, ist bequem und beliebt. Laut einer Studie von Eurostat shoppen bereits 82 Prozent der deutschen Internetnutzer online. Für sie könnte es bald teurer oder zumindest lästiger werden!

Bahnt sich ganz neue Steuer an?

In der BR-Sendung „Jetzt red i“, in der Politiker auf Bürger treffen und Stellung beziehen müssen, ging es kürzlich um das Veröden der Innenstädte. Immer mehr Leerstand, nun auch noch der Karstadt-Rückzug aus vielen Städten. Der Online-Handel verdrängt den stationären Einzelhandel – was tun?

Bei der Live-Sendung aus Schweinfurt bezog die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aure Stellung. Sie sprach mehrere Punkte an, die problematisch sind. Zu hohe Mieten in den Innenstädten, zu hohe Parkgebühren, die Bequemlichkeit der Kunden oder auch die schlechte ÖPNV-Anbindung. Die Politik und die Kunden müssten sich beiderseits an die Nase fassen. Dann aber ging sie noch auf den Punkt Internet ein und die Folgen des Online-Shoppings, nämlich mies bezahlte Paketfahrer.

Die SPD wolle eine Paketsteuer, so Aures. Die Liberalen der FDP seien hier „die Bremser“. Die Sozialdemokraten wären dafür.

„Amazon-Steuer“: Barcelona macht es vor

Vorbild könnte Barcelona werden: Dort gibt es bereits seit dem 1. März so eine Art „AmazonSteuer„. Online-Großhändler müssen 1,25 Prozent ihrer Bruttoerlöse für ausgelieferte Waren an die Stadt Barcelona abführen. Betroffen sind hiervon aber nur Lieferungen an die Haustür. Bei Bestellungen an Packstationen oder Paketshops fällt keine Abgabe ab.


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Hiermit will Barcelona die angespannten Parksituationen durch Lieferwagen entlasten. Zum anderen aber auch die lokalen Geschäfte stärken, die sonst nicht mithalten könnten.

Onlineshopping könnte lästiger oder teurer werden

Nicht nur die SPD flirtet mit einer solchen Steuer, auch aus der CDU oder von Kommunalverbänden wurde die Idee bereits ins Spiel gebracht. Mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) ist das allerdings bis 2025 wohl nicht umsetzbar.

Für die Kunden dürfte dieser Weg nachteilig sein: Entweder sie werden mittelfristig draufzahlen müssen, wenn eine Lieferung an die Haustür gewünscht wird. Schließlich werden die Online-Großhändler die Steuer gegenfinanzieren wollen. Oder aber Internet-Bestellungen werden etwas unbequemer, weil man sich selbst auf den Weg zur nächsten Packstation machen muss.