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Erdogan: SPD-Politiker mit radikaler Forderung – „Wer wählen will, soll in die Türkei“

SPD-Politiker Karaahmetoğlu glaubt, dass die Türkei-Wahlen in Deutschland dem Zusammenhalt schaden würde. Jetzt hat er eine krasse Forderung.

SPD-Politiker Karaahmetoğlu ist der Meinung, dass die Türkei-Wahlen in Deutschland dem Zusammenhalt schaden würde. Das fordert er.
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Erdogan: Das ist der Machthaber der Türkei

Recep Tayyip Erdogan ist langjähriger Machthaber in der Türkei. Wir stellen den türkischen Präsidenten vor.

Seit über zwei Jahrzehnten ist er nun schon an der Macht – am 14. Mai werden die Machtverhältnisse des amtierenden türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vielleicht neu sortiert. Die Türkei wählt Mitte Mai ein neues Parlament und ein neues Staatsoberhaupt.

Doch nicht nur Menschen in der Türkei dürfen sich an der Wahl beteiligen, sondern auch im Ausland ansässige türkische Staatsangehörige. Erdoğan kann also auch von Deutschland aus gewählt werden – oder eben nicht. Doch Fakt ist: Deutschland ist eine Hochburg für die Regierungspartei AKP. Der SPD-Politiker Macit Karaahmetoğlu (54) hat jetzt die Wahlen von Deutschland aus nun heftig kritisiert.

Türkei-Wahl „spaltet Gemeinschaft in Deutschland“

Der Bundestagsabgeordnete und Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe ist der Ansicht, dass die Wahlen die türkische Gemeinschaft in Deutschland spalten würden. „Ich halte Türkei-Wahlen in Deutschland für eine ganz schlechte Idee“, teilt Karaahmetoğlu mit.

Der 54-Jährge geht sogar so weit, dass er die Einführung des alten Systems befürwortet: „Wer wählen will, soll dafür in die Türkei fahren.“ Jeder türkische Patriot müsse ein Interesse daran haben, dass man das wieder zurückdreht, weil niemand ein Interesse an dieser Spaltung haben könne. Laut Karaahmetoğlu gab es früher bei 80 oder 90 Prozent der Türken in Deutschland einen Zusammenhalt. „Jetzt ist es 50 zu 50“.

Türkei-Wahl: „Müssen Preis nicht bezahlen“

Karaahmetoğlu sieht die Teilnahme der in Deutschland lebenden Türken an den Wahlen auch als Belastung für das Verhältnis zwischen den Menschen in der Türkei und denen in Deutschland. So würden die Menschen in der Türkei den in Deutschland lebenden Türken vorwerfen, in einem reichen Land zu leben und aus einer sicheren Demokratie heraus eine autokratische Herrschaft zu wählen.


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„Wenn die Lira abstürzt, heißt das für sie nur, dass sie hier billiger Urlaub machen können“, mahnt Karaahmetoğlu. Und weiter: „Gleichzeitig sollen sie über unser Schicksal in der Türkei mitentscheiden. Sie wählen Erdogan wegen seiner großen Sprüche, müssen aber den Preis dafür nicht bezahlen.“