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Silvester: Feuerwerk-Boykott! Kommt nun bald das Böller-Verbot?

Umweltschäden und gefährliche Verletzungen – die Gründe für ein generelles Böller-Verbot sind vielseitig. Zieht die Ampel-Regierung nun bald den Stecker?

© IMAGO / Marius Schwarz

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Alkohol hebt kurzfristig die Stimmung und entspannt. Schaut man allerdings zu tief ins Glas, sind Kopfschmerzen und Übelkeit unbeliebte Folgen.

Nach zwei Jahren Abstinenz können Knallfreudige bei Feuerwerkskörpern wieder zuschlagen. Für viele gehören Böller und Raketen an Silvester zur Tradition.

Gleichzeitig werden die Stimmen zu einem Verbot immer lauter – zu gefährlich sind die Einflüsse auf die Umwelt. Auch gehören Böller und Raketen zu den häufigsten Unfallursachen an Silvester. Viele Märkte verzichten bereits auf den Verkauf. Kommt nun bald auch das Böller-Verbot durch die Ampel-Regierung?

Silvester: Geschäfte verzichten auf Böller-Verkauf – aus gutem Grund

Alle Jahre wieder entflammt die große Debatte um den Verkauf von Feuerwerk. Besonders, da in den letzten beiden Jahren der Verkauf wegen der Corona-Krise verboten war. Zum diesjährigen Verkaufsstart von Feuerwerk war die Nachfrage daher groß – doch einige Läden machen nicht mit, verweigern den Knaller-Verkauf.

Bauhaus und Hornbach haben schon vor Jahren den Feuerwerkskörpern den Rücken gekehrt. So nun auch Obi: „Der Umwelt und den Tieren zu Liebe, haben wir uns entschieden, dieses Jahr kein Feuerwerk zu verkaufen“, heißt es auf Schildern vor den Filialen.

Fakt ist, dass die starke Freisetzung von Feinstaub durch Feuerwerk enorme Umweltfolgen auslöst. Nach Angaben des Umweltbundesamts wurden in den Jahren vor 2020 etwa 2050 Tonnen Feinstaub (PM10) zum Jahreswechsel durch Feuerwerkskörper freigesetzt. Das sorgt für dauerhafte Umweltbelastungen, da die Staubpartikel eine Weile brauchen, um sich wieder abzusetzen. Manche Menschen spüren die Auswirkungen in Form von Asthmaanfällen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Für Tiere dagegen sind die Explosionen unerträglich. Oft verzichten Vierbeiner auf einen Hofgang an Neujahr oder Mitternacht.

Doch neben Umweltfolgen bringen Feuerwerkskörper auch eine hohe Verletzungsgefahr mit sich. Das liegt nicht nur an einem leichtsinnigen Umgang – manche Böller und Raketen wurden fehlerhaft verbaut und explodieren vorzeitig. Eine falsche Handhabung oder Fehlexplosionen verursachen schwere Verbrennungen oder enden sogar tödlich. Zuletzt erregte nun im Dezember ein Fall in den Niederlanden für Aufmerksamkeit, bei dem ein Feuerwerkskörper im Gesicht eines 24-Jährigen explodierte. Das Opfer wurde zwar noch auf der Straße wiederbelebt, erlag in der Klinik aber später seinen Verletzungen.

Silvester: Bringt die Ampel das Böller-Verbot?

Doch was sagt die Ampel-Regierung zu all den jahrelangen Diskussionen? Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert von Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein vollständiges Böllerverbot. „Unser Appell an die Bundesinnenministerin ist, dass sie der Silvesterböllerei ein für alle mal ein Ende bereitet“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Wenn es nach Bundesfinanzminister Christian Lindner geht, wird ein Böller-Verbot aber nicht so schnell kommen. Er appelliert eher an einem vernünftigen Umgang. „Jeder und jede sollte verantwortungsbewusst und maßvoll mit eigenem Feuerwerk an Silvester umgehen. So sparen wir uns künftige Debatten über ein Böllerverbot. Ein solches braucht es aus meiner Sicht nicht“, teilt er auf Twitter mit.


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Bundesinnenministerin Faeser erteilte der deutschen Umwelthilfe bereits eine Absage an das geforderte Böller-Verbot, wie das ZDF berichtet. Ein Verbot bestand nur an den Silvester-Abenden zur Corona-Zeit. „Ob erneut eine Situation entstehen wird, die einen vergleichbaren Beschluss erforderlich macht, ist derzeit nicht absehbar“, fügte eine Sprecherin gegenüber dem ZDF hinzu.