Die Gründung einer neuen Partei durch die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, steht noch in den Sternen. Doch schon jetzt schlägt sie hohe Wellen in der politischen Diskussion. Wahlforscher haben festgestellt, dass allein die Idee einer Partei unter der Führung von Wagenknecht bestimmte Wählersegmente anspricht – vor allem im rechten und linken Spektrum.
Nun machen Gerüchte die Runde, dass auch ein Bundesliga-Promi in die Partei einsteigen soll: Oliver Ruhnert, Fußballmanager des 1. FC Union Berlin.
Angeblich „Führende Rolle“
Oliver Ruhnert ist nicht nur ein erfolgreicher Fußballmanager, sondern auch Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat von Iserlohn. Dort ist er auch Mitglied in verschiedenen städtischen Ausschüssen. Nun soll er aber offenbar mit dem Gedanken spielen, in die geplante Partei von Sahra Wagenknecht zu wechseln. Entsprechende Gerüchte und Spekulationen wurden auch in der Fußball-Sendung „Doppelpass“ auf Sport 1 am Sonntag diskutiert.
Demnach könnte er in der neuen Wagenknecht-Truppe sogar eine „führende Rolle“ übernehmen. Solche Gerüchte kursieren im politischen Berlin schon länger.
Ruhnert schließt Karriere im Bundestag nicht aus
In einem Interview mit der „Sportschau“ schloss der 51-Jährige eine Karriere im Bundestag nicht aus. Er sagte: „Ich schließe das nicht aus. Ich bin keine 40 mehr, ich bin auch noch keine 70. Lust ja, keine Frage.“ Ob er diese im Rahmen einer Wagenknecht-Partei ausleben will, bleibt allerdings offen.
Nicht mit Fußballmanager-Amt vereinbar?
Sportschau-Journalist Marcus Bark glaubt allerdings nicht, dass Ruhnert ein Amt in Wagenknechts Partei bekleiden und gleichzeitig Profi-Fußballmanager bleiben kann. Bark schreibt diesbezüglich auf „X“ (ehemals Twitter): „Wenn Oliver Ruhnert, wie gerade im Doppelpass kolportiert, eine ‚führende Rolle‘ in einer noch von Sahra Wagenknecht zu gründenden Partei einnehmen würde, würde der Souverän des S04 ein Engagement Ruhnerts verhindern. Da setze ich Geld drauf.“ Zuletzt gab es auch Gerüchte um eine Rückkehr Ruhnerts zu Schalke 04.
Ob Wagenknecht tatsächlich eine Partei gründet, will sie bis Ende des Jahres bekannt geben. Zuvor hatte sie bereits erklärt, ihre neue Partei werde aus vier Kernpunkten bestehen: „Wirtschaftliche Vernunft“, „Soziale Gerechtigkeit“, „Frieden“ und „Freiheit“. Ihre mögliche Partei könnte eine sozialistische Partei mit nationalem Anstrich werden.
Kritisiert wurde Wagenknecht vor allem wegen ihrer russlandfreundlichen Positionierung zum Krieg in der Ukraine. Experten gehen davon aus, dass die Wagenknecht-Partei nicht nur der AfD und der Linken, sondern auch allen anderen Parteien gefährlich werden könnte.
Parteigründung scheint näher zu rücken
Potenzielle Unterstützer einer neuen Partei von Sahra Wagenknecht haben dem „Stern“ zufolge Ende September einen Verein mit dem Kürzel „BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ gegründet. Sieben Personen haben demnach den Verein beim Amtsgericht Mannheim angemeldet. Dies wird als mögliche Vorbereitung einer Parteigründung gesehen.
Ob Ruhnert wirklich Teil der Wagenknecht-Partei wird, bleibt vorerst abzuwarten.