Robert Habeck spricht anders als anderen Spitzenpolitiker – und dafür bekommt er seit Ausbruch des Ukraine-Krieges viel Anerkennung. Er kommuniziere auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern, meinen viele. Außerdem erkläre er transparenter als beispielsweise Kanzler Olaf Scholz, warum die Bundesregierung gewisse Entscheidungen trifft.
Am Donnerstagabend gab es im ZDF-„heute journal“ ein weiteres Beispiel für diesen direkten Kommunikationsstil. So hat noch kein Vizekanzler zuvor im Fernsehen geredet!
Robert Habeck im ZDF: Dreht uns Putin bald ganz das Gas zu?
Der Wirtschaftsminister nahm im Gespräch mit Moderatorin Marietta Slomka Stellung zur zweiten Stufe des Gas-Notfallplans, die er an diesem Tag ausgerufen hatte.
Habeck hält es für möglich, dass sich die Gas-Situation weiter zuspitzen wird. Er müsse lügen, wenn er ausschließen würde, dass Putin den Gasexport nach Deutschland nicht weiter reduzieren oder ganz stoppen werde, sagte der Grüne. Es gebe im Kreml den „klar erkennbaren Plan“, die Preise in Europa hochzuhalten und „gesellschaftliche Unruhe zu steigern“.
Den Druck auf dem Gasmarkt könnten die Privathaushalte schon bald viel massiver zu spüren bekommen. Durch die zweite Stufe des Notfallplans wurde die Möglichkeit geschaffen, dass die Bundesnetzagentur den Preismechanismus aktiviert. Das würde bedeuten, dass die Gasversorger unmittelbar von einer Woche zur nächsten die erhöhten Preise an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben können.
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Das ist Vizekanzler Robert Habeck:
- Der 52-Jährige war von 2012 bis 2018 Umwelt- und Energiewende-Minister in Schleswig-Holstein.
- Seit Dezember 2021 ist er Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
- Habeck spricht fließend Dänisch.
- Vor seinem politischen Durchbruch verdiente der promovierte Philosoph sein Geld als Schriftsteller.
- Zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane. Mit ihr hat er vier erwachsene Söhne.
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Habeck verteidigt diese Option, denn ansonsten drohe ein „Domino-Effekt im Energiemarkt“, weil die Unternehmen aktuell ein Minusgeschäft machen und das irgendwann finanziell nicht mehr tragbar sei. Der Vorteil von erhöhten Preisen wäre, dass Privatkundinnen und -kunden einen höheren Anreiz haben, Gas zu sparen. Doch Habeck sieht auch die Gefahr für ein „großes soziales Problem“.
Klare Ansage von Vizekanzler Habeck zur Energiesparprämie
Hier spricht Slomka die Möglichkeit einer Energiesparprämie an. Mit dieser Prämie könnte man Verbraucherinnen und Verbraucher durch staatliche Gelder belohnen, wenn sie Gas einsparen. Doch davon hält Habeck nichts: „Ich weiß gar nicht, ob man alles belohnen muss an der Stelle. Die Preise sind ja so hoch, dass es eigentlich Anreiz genug sein müsste, Gas zu sparen.“ Er wolle auch nicht „in einem Land leben, wo man sich nur noch bewegt, wenn es Geld dafür gibt.“
Dann rechnet Habeck vor: Pro Grad weniger heizen spare man als Faustregel fünf Prozent Energie. Es klinge immer banal, wenn er als Energieminister empfehle den Duschkopf auszutauschen. Dann würde schnell Häme kommen: „Hahaha, ein Duschkopf soll uns vor Putin retten?!“ Aber es gehe um die Summe: Wenn 40 Millionen Haushalte in Deutschland jeweils zehn Prozent Energie sparen würden, „dann macht es einen Unterschied“.
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Habeck mit nordischem Slang im ZDF: „Fuffzich Euro? Die kriechst du nich, Alter!“
Dann machte Habeck nochmal eine klare Ansage! „Es ist kein Spaß, den wir hier haben. Es ist eine ernste, gesellschaftspolitische Situation und wenn wir uns da nicht gegenseitig helfen, kommen wir da nicht durch. Und wenn da jemand sagt, ich helfe nur, wenn ich nochmal Fuffzich Euro kriege, dann würde ich sagen: ‚Die kriechst du nich, Alter!“, so der Vizekanzler.
Moderatorin Slomka konnte sich hier ein Grinsen nicht verkneifen.