Die hohe Inflation lässt die Preise für Lebensmittel und Energie in die Höhe schießen. Da reicht bei vielen die Rente nicht mehr aus. Das macht auch eine Trendwende deutlich.
Denn viele erhalten zusätzlich zur Rente noch die Grundsicherung. Experten schlagen nun Alarm. Eine Erhöhung für die Rente müsse schleunigst her.
Immer mehr Rentner erhalten Grundsicherung
Eine wachsende Zahl von Rentnerinnen und Rentner bezieht zusätzlich zur Rente Leistungen aus der sozialen Grundsicherung. Das berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ mit Bezug auf eine Aufstellung des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion im Bundestag angefragt hat. Im Juni des laufenden Jahres erhielten demnach bundesweit fast 628.600 Menschen im Rentenalter Grundsicherungsleistungen. Das seien rund 51.000 Menschen mehr als noch im Juni 2021.
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sieht dem Bericht zufolge dringenden Handlungsbedarf. „Altersarmut steigt und steigt“, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Das sei „kein Wunder bei ungebremster Inflation“. „Die Ampel muss deutlich mehr tun, dass Rentnerinnen und Rentner durch den Winter kommen“, forderte Bartsch: „Wir brauchen einen Abwehrschirm gegen Altersarmut. Die Preise für Strom und Gas müssen vor dem Winter gedeckelt werden, nicht danach.“
Rente muss gegen Armut deutlich steigen
Um den hohen Preisen entgegen zu wirken, will der Staat mit der Energiepauschale von 300 Euro unter anderem die Rentnerinnen und Rentner entlasten. Diese soll als Einmalzahlung am 15. Dezember 2022 ausgezahlt werden. Das reicht nach Bartsch jedoch noch immer nicht aus, die Kosten zu tragen.
Die Energiepauschale von 300 Euro müsse für kleine bis mittlere Renten erhöht werden, sagte der Linken-Fraktionschef. Er forderte zudem eine umfassende Reform der Grundrente. „Die Bundesregierung sollte angesichts der Zehn-Prozent-Inflation die unzureichende Grundrente in eine armutsfeste, solidarische Mindestrente in Höhe von 1.200 Euro umwandeln“, so Bartsch.