Dieser Rentenbescheid fühlt sich für eine Frau fast wie ein kleiner Lottogewinn an. Sie bekommt nun monatlich deutlich mehr Rente, als zunächst erwartet.
Als sie den Brief von der Deutschen Rentenversicherung zu ihrer Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) öffnet, kann sie es kaum glauben. In einer Facebook-Gruppe sucht sie sofort Rat bei anderen Rentnern.
Rente: Pflegejahre bringen viele Rentenpunkte
„Ich habe keine Ahnung, wie sie darauf kommen. Wie gehe ich jetzt vor? Mag nicht irgendwann viel Geld zurück bezahlen“, schreibt sie in der öffentlichen Facebook-Gruppe „Die Rente muss zum Leben reichen“. Kann das stimmen, was die Rentenversicherung da errechnet hat?
Vier Kinder, 16 Pflegejahre Grad 5 und 14 Arbeitsjahre reicht sie bei der Rentenversicherung ein. Und plötzlich fällt ihr EM-Bescheid deutich höher aus als erwartet. Sie ist von nur rund 800 Euro ausgegangen.
Die Renten-Community beruhigt sie. Einer rechnet aus: „Kann schon hinkommen. Vier Kinder, wenn nach 1992 geboren, dann sind das schon einmal 12 Rentenpunkte. 16 Pflegejahre (Grad 5) sind weitere 16 Pflegepunkte. Dazu noch die 14 Jahre Arbeit.“ Er schreibt weiter: „Deswegen sollte man Pflegezeiten nicht unterschätzen. Das gibt richtig gut Rentenpunkte.“
Die Pflege von Angehörigen hat Auswirkungen auf die Rente, wenn diese Pflegegrad 2 oder höher haben und die Betreuung sich auf mindestens 10 Wochenstunden erstreckt sowie an zwei oder mehr Tage pro Woche ausgeübt wird. Nebenbei darf man nicht mehr als 30 Stunden arbeiten. Es ist auch möglich, sich die Pflege mit einer anderen Person zu teilen. Die Pflegzeit zählt dann als Beitragszeit und wird auf die Wartezeit angerechnet. Zudem zahlt die Pflegekasse Beiträge. Die spätere Rente erhöht sich also, obwohl man selbst keine Beiträge zahlt.
Zurechnungszeit stockt die EM-Rente deutlich auf
Der Frau wurde für ihre EM-Rente außerdem eine Zurechnungszeit bis 2040 genehmigt, wie sie auf Facebook schreibt. Die Zurechnungszeit soll eine ausreichende Rente bereits vor der Vollendung des Renteneintrittsalters ermöglichen. Für die Höhe der Erwerbsminderungsrente wird das so berechnet, als hätte die Antragsstellerin bis zum regulären Renteneintrittsalter im Jahr 2040 gearbeitet. Es kommen also fiktive Engeltpunkte hinzu. „Du hast sozusagen 17 Jahre an Rente geschenkt bekommen“, freut sich ein Facebook-Kommentator mit ihr.
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Ein anderer Nutzer gibt der Frau noch den Tipp, sicherheitshalber zu einem Versichertenältesten und -berater vor Ort zu gehen. Dort kann man sich kostenlos zur Rente von Ehrenamtlichen beraten lassen. Die Versichertenältesten werden im Nachgang an die Sozialwahlen von der Vertreterversammlung gewählt.