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Putin: Wochenlang verschwunden! Plötzlich taucht Nawalny HIER auf

Wochenlang wusste niemand wo er steckte. Doch jetzt ist der Putin-Gegner Alexei Nawalny in einer russischen Strafkolonie aufgetaucht.

Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist nach Wochen wieder auftaucht.
© IMAGO/Pond5 Images

Putin: Frieden erst nach "Entmilitarisierung" der Ukraine möglich

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die militärischen Ziele Moskaus im Ukraine-Konflikt bekräftigt. "Es wird Frieden geben, wenn wir unsere Ziele erreicht haben", sagte Putin bei seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz in Moskau. Russland wolle mit seiner im Februar 2022 gestarteten Offensive weiterhin "die Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine und ihren neutralen Status" erreichen.

Seit Wochen war der Antikorruptions-Aktivist und Putin-Gegner spurlos verschwunden. Auch seine Mitstreiter wussten nicht, was mit ihm passiert war.

Jetzt ist Alexei Nawalny aber in einer Strafkolonie, in der Polarregion aufgetaucht, wie sein Team mitteilte. Er sei in dem Dorf Kharp und sei wohlauf, so eine Sprecherin.

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Nach zwei Wochen wieder da

Der seit mehr als zwei Wochen gesuchte Kremlgegner Alexej Nawalny ist wieder aufgetaucht. Er sei in das Straflager IK-3 in Charp im Norden Russlands im Automonen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden, teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. „Er ist in Ordnung“, sagte Jarmysch. Von Nawalny hatte seit 20 Tagen jede Spur gefehlt. Sein Team und die Anwälte hatten eine Suchaktion gestartet. Das neue Straflager liegt mehr als 2000 Kilometer von Moskau entfernt.

„Wir haben Alexej gefunden!“, teilte sein Mitarbeiter Iwan Schdanow mit. Er sei im Straflager „Polarwolf“, in einer der nördlichsten und am entlegensten Kolonien überhaupt. „Die Bedingungen dort sind brutal“, sagte Schdanow. Dort herrsche auch Dauerfrost. Es sei sehr schwer, dorthin zu gelangen. Es würden keine Briefe in das Lager zugestellt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass Moskaus Machtapparat den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vor der Präsidentenwahl am 17. März isolieren wolle. „Sein Aufenthaltsort wurde geheim gehalten“, kritisierte Schdanow.

Sorge war groß

Der unter anderem wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Nawalny führt immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzt die Gerichtsauftritte zur Kritik an Putins autoritärem System. Zuletzt war er zu den Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet worden.

Seit Anfang Dezember war der Aufenthalt des schärfsten Gegners des russischen Präsidenten unbekannt gewesen. Die Sorge um den 47-Jährigen war auch deshalb groß, weil er gesundheitlich angeschlagen ist. Mitarbeiter des Strafvollzugs hatten bei Gerichtsprozessen nur mitgeteilt, dass Nawalny nicht mehr im Straflager IK-6 rund 260 Kilometer östlich von Moskau im Gebiet Wladimir sei.


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Seit drei Jahren in Haft

Die Kremlgegner um Nawalny hatten Anfang Dezember auch die Kampagne „Russland ohne Putin“ begonnen, mit der sie Wähler vor der Präsidentenwahl dazu aufrufen, durch die Stimmabgabe für andere Kandidaten ihren Protest zu äußern. Putin tritt zum fünften Mal bei der Abstimmung an, mögliche Mitbewerber gelten als chancenlos.
Nawalny, der 2020 auch einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt hatte, ist seit fast drei Jahren in Haft. Er wurde international als politischer Gefangener anerkannt. (mit dpa)