Wie lange kann die Rüstungsindustrie der Russen noch mit dem Westen mithalten? Zumal die USA nun doch neue massive Militärhilfe in die Ukraine schicken – darunter modernste Waffen. Muss Putin irgendwann einknicken?
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Der österreichische Generalmajor Bruno Hofbauer nimmt im ntv-Interview dazu Stellung. Der stellvertretende Generalstabschef des Bundesheeres sieht das Land an der Schwelle zur Belastungsgrenze.
Putin auf Kriegswirtschaft eingestellt: „3,5 Millionen Russen aktuell für die Rüstung“
Hofbauer: „Derzeit ist es so, dass die russische Rüstungsindustrie massiv nachgelegt hat. Auf Basis eines Gesetzes, das geschaffen wurde, ist es möglich, eine 6-Tage-Woche durchzuführen mit 12-Stunden-Schichten zu arbeiten.“
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Jedoch gebe es durch diese Anstrengungen einen Fachkräftemangel, weil Arbeitskräfte aus anderen Sektoren für die Rüstung abgezogen wurden. „Wir gehen heute davon aus, dass etwa 3,5 Millionen Russen aktuell in der Rüstungsindustrie beschäftigt sind und für die Rüstung grob 7,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufgewendet werden“, so der österreichische Offizier bei ntv.
Wie kann das Russland finanzieren?
Der Generalmajor analysiert, dass all diese Anstrengungen nur aufgrund des hohen Ölpreises finanzierbar seien, also durch die lukrativen Energieexporte des Putin-Regimes ins Ausland. Hofbauer: „Sollte sich am Ölpreis etwas verändern oder sollten vor allem die Sanktionen noch weiter verschärft werden oder auch andere Staaten beginnen, sich an die bestehenden Sanktionen zu halten, dann ist es vermutlich auf Dauer nicht so leicht wirtschaftlich durchhaltbar.“
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Trotz des Hochfahrens der Rüstungsindustrie könne Russland aber „die hohen Verluste an gepanzerten Fahrzeugen aus der ersten Phase des Krieges“ nicht so schnell ausgleichen. Aktuell bringen die Russen vor allem ältere Panzermodelle auf Vordermann.