Vor über zwei Jahren greift Russland die Ukraine an, seither versucht sich das Land von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit allen Mitteln zu verteidigen. Jeden Tag sterben etliche Soldaten und Zivilisten, jetzt schwört Selenskyj seine Armee auf eine weitere Eskalation ein.
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Die Situation an der Front spitzt sich immer weiter zu.
Die Ukraine kann Verteidigungslinie nur schwer halten
Am Freitag (03. Mai) verlieren laut Behördenangaben mindestens zwei Menschen in der ostukrainischen Stadt Kurachowe ihr Leben. Sie werden bei einem russischen Angriff getötet. „Das Stadtzentrum wurde getroffen, mehrere Gebäude sind beschädigt. Zwei Personen wurden verletzt und zwei weitere getötet“, schreibt der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Roman Padoun, auf Facebook.
Kurachowe liegt knapp 40 Kilometer westlich von der durch Putins Armee besetzten Stadt Donezk. Die ukrainische Armee gerät in der Region immer mehr unter Druck. Vertreter des Militärs gehen davon aus, dass Putins Armee in den kommenden Tagen bis nach Tschassiw Jar vordringen wird. Für die Ukraine ein strategisch wichtiger Knotenpunkt nördlich von Donezk.
Wenn man den Worten von Wolodymyr Selenskyj glaubt, ist das jedoch erst der Anfang einer neuen Eskalationsstufe. „Wir stehen gerade vor einer neuen Phase des Krieges. Die Besatzer bereiten sich auf Versuche vor, die Offensivaktionen auszuweiten“, sagt der Präsident im Rahmen einer Ehrung von Soldaten in der Region Chmelnyzkyj.
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Die Situation an der Front, an der laut Selenskyj bereits über 31.000 ukrainische Soldaten gefallen sind, wird durch die fehlende Unterstützung der Partner verschlimmert.
Selenskyj: Gemeinsam den Angriffsplan von Putin verhindern
„Gemeinsam müssen wir (…) alles dafür tun, um diesen russischen Angriffsplan zu vereiteln“, heißt es weiter. Mit diesem Statement wendet sich der 46-Jährige ganz klar an seinen wichtigsten Verbündeten, die USA. Das jüngste Militärpaket der Amerikaner, welches Hilfen in Höhe 61 Milliarden Dollar umfasst, wurde ein halbes Jahr lang durch den Senat blockiert. Eine Verzögerung, die die Ukraine im Kampf gegen Putin mit Menschenleben bezahlen musste. Erst vor wenigen Tagen wurde das Paket freigegeben.
Die militärische Ausrüstung, vor allem die dringend benötigte Munition und Luftabwehrsysteme, ist aber noch nicht in Kiew angekommen. Unterdessen meldet Russland seit Jahresbeginn einen Geländegewinn von 547 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums. Die schnellen Lieferungen aus dem Westen sind unabdingbar, um Putins Vormarsch aufzuhalten.