Hat er zu viel gesagt? Im vom Putin-Regime kontrollierten TV-Sender NTW (im Besitz der Gazprom Medienholding) wagte ein Talkshow-Gast sich offenbar zu weit hinaus. Er sprach zu offen über die mutmaßlich wahren Kriegspläne des Kreml und wurde prompt unterbrochen.
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Der Mann, Politikwissenschaftler und Historiker Aleksandr Sytin (65), fiel schon einmal mit einer ähnlichen Offenheit auf!
Russland in Wahrheit auf „Expansionskurs“
Er überrumpelte Moderator Andrey Norkin mit der Behauptung, dass sich Russland in Wirklichkeit auf einem „Expansionskurs“ befindet, der weit über die Ukraine hinausreiche. Die NATO-Staaten würden versuchen, diesen Plan zu unterbinden, hätten aber kein Konzept. „Das ist eine Tatsache“, so Sytin.
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Bevor er weiterreden konnte, wurde Sytin unterbrochen. Denn die Version des Insiders Sytin passt nicht zur offiziellen Darstellung von Putin, wonach man sich in der Ukraine nur gegen den Westen und Nazis in Kiew verteidigt und sozusagen in Notwehr eine militärische Spezialoperation begann. Genau das betont Moderator Norkin schnell. Es sei keine Expansion, „sondern die Verteidigung der nationalen Interessen und der Sicherheit!“
Propaganda-Show von Putin bekommt Risse
Interessant: Sytin fiel schon mal damit auf, zu viel zu verraten. Im Jahr 2022 gab er zu, dass Russland „die territoriale Integrität einer souveränen Nation“ verletzt habe, als es in die Ukraine einmarschierte. Mit anderen Worten: Putin habe völkerrechtswidrig einen Krieg begonnen!
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Zum zweiten Mal sorgt Sytin also vor einem Millionenpublikum dafür, dass die Propaganda-Erzählung Putins in Russland Risse bekommt. Ob er künftig noch häufiger Gast in TV-Runden sein darf?