Nach den schlimmen Ereignissen in Moskau, bei denen 115 Menschen getötet wurden, schien der Urheber des bestialischen Angriffs ausgemacht. Doch nun die Wende. Russland macht plötzlichen einen anderen verantwortlich. Warum Putin das macht – eine Einschätzung.
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Zunächst bekannte sich der „Islamische Staat“ (IS) zu der Tat. Die Terrorgruppe teilte auf Telegram mit, Kämpfer hätten „eine große Zusammenkunft (…) am Rande der russischen Hauptstadt Moskau“ angegriffen. Die Angreifer hätten sich „sicher in ihre Stützpunkte zurückgezogen“. Daraufhin wurden elf Tatverdächtige festgenommen.
Russland macht Ukraine für Angriff verantwortlich
Doch Russland nun macht einen anderen Täter aus. Die Nachrichtenagentur „TASS“ verbreitete die „neuesten Daten des FSB über die Untersuchung des Terroranschlags auf die Crocus Stadthalle“, in denen es heißt: „Die Täter versuchten zu fliehen und waren auf dem Weg zur russisch-ukrainischen Grenze. Die Terroristen planten, die Grenze zu überqueren und hatten Kontakte auf ukrainischer Seite. Der Terroranschlag auf die Crocus City Hall war sorgfältig geplant.“
Nicht der IS, sondern die Ukraine soll plötzlich für den Anschlag verantwortlich sein. Kein Wunder, wenn es nach Sicherheitsexperte Nico Lange geht, der der Bild-Zeitung erklärt: „Die russische Propaganda wird so oder so westliche Geheimdienste, die Ukraine und die NATO verantwortlich machen, auch um vom Versagen Putins abzulenken.“
Putin nutzt Anschläge aus
Putin werde die Anschläge ausnutzen, um innere Säuberungen vorzunehmen und möglicherweise auch um noch mehr Brutalität und Unmenschlichkeit nach innen und nach außen zu rechtfertigen.
Auf X (früher Twitter) geben User ihre Einschätzung ab. So schreibt der Leitende Redakteur Sicherheitspolitik und Konflikte der „Bild“: „Russische Geheimdienste und Staatsmedien gehen jetzt voll auf eine Verantwortung der Ukraine für den Terroranschlag von gestern Abend mit knapp 100 Toten. Nach Medwedews Äußerungen und dem „Aufspüren der Terroristen in Brjansk“ war das zu befürchten.
Die langjährige Auslandskorrespondentin Ina Ruck schreibt: „Am Tag nach Verkündung der 87 Prozent wird in Russland das Wort Krieg plötzlich salonfähig. „Spezielle militärische Operation“ muss niemand mehr sagen, wenn schon der Kremlsprecher das im Zusammenhang mit der Ukraine bislang möglichst vermiedene K-Wort jetzt ausspricht“
Und weiter: „Das Volk (egal ob dafür oder dagegen) spricht leise eh längst von Krieg. Die Medien werden es jetzt laut tun. Beste Vorbereitung für die Einschnitte, die wohl bald kommen dürften: Steuererhöhung, offene Kriegswirtschaft, vielleicht auch eine neue Mobilmachung“