Latzhose beschimpft Latzhose. Die Berliner Piratin und selbsternannte Post-Gender-Feministin Julia Schramm will heiraten. Grund für den Piraten Gerwald Claus-Brunner über Twitter gegen seine „rückständige“ Parteikollegin zu stänkern.
Berlin.
Der Bund der Ehe, der Vertrag zweier Liebender, gilt für die Piratenpartei als überholt und rückständig. Steuerliche Vorteile für Verheiratete will die Partei abschaffen. Aber eine Piratin meutert nun gegen die Leitlinie ihrer eigenen Partei. Julia Schramm will heiraten. Über Twitter hat die 26-Jährige Berlinerin ihre Hochzeit mit Parteikollegen Fabio Reinhardt (31) angekündigt. Aber Schramm ist nicht einfach nur Piratin. Die selbsternannte „Post-Gender-Feministin“ handelt mit der Verlobung gegen ihrer eigenen Grundsätze. Das sieht auch Parteikollege Gerwald Claus-Brunner so. Auf Twitter stänkerte er gegen die Hochzeitspläne der Parteifeministin: „21. Jahrhundert und dann Heiraten, wie rückständig ist das denn?“, lästerte der Berliner Abgeordnete, der für seine Latzhosen-Auftritte bekannt ist. „Lieber rückständig als intolerant :-)“, konterte die Frischverlobte im nächsten Tweet. „Rückständig“ war auch der Weg zu ihrer Verlobung: Im gemeinsamen Ungarn-Urlaub hat der 31-Jährige ihr den Antrag gemacht, ganz klassisch und stilecht. Ein Foto des Verlobungsrings hat Schramm natürlich auch getwittert.
Twitter-Zwist erhält großes Medienecho
Was auf Twitter wie ein spaßiger und für alle Welt nachzulesender Flachs zwischen Parteifreunden klingt, scheint nun doch Wellen zu schlagen. Gefrustet über das Medienecho war Julia Schramm zu keiner Stellungnahme über den Twitter-Zwist und die geplante Hochzeit bereit. Ungewöhnlich für die sonst so medienoffene Piratin.