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Migranten kapern Handelsschiff auf dem Mittelmeer: „Es sind Piraten“ – jetzt hat das Militär reagiert

Migranten kapern Handelsschiff auf dem Mittelmeer: „Es sind Piraten“ – jetzt hat das Militär reagiert

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ARCHIV - 12.07.2018, Italien, vor Trapani: Das Foto zeigt das Schiff „Diciotti“ der italienischen Küstenwache, an dessen Bord sich 177 Migranten befinden, die seit drei Tagen auf Hoher See ausharren und keinen Aufnahmehafen finden. Salvini, Innenminister von Italien, forderte am 19.08.2018 andere europäische Länder auf, die 177 Migranten aufzunehmen, die am 16.08.2018 von der Diciotti gerettet wurden. (zu dpa „Salvini droht mit Rückführung von Migranten nach Libyen“ vom 19.08.2018) Foto: Igor Petyx/ANSA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa

Gerettete Migranten haben italienischen und maltesischen Angaben zufolge vor Libyen ein Handelsschiff unter ihre Kontrolle gebracht und steuerten es in Richtung Norden. „Es sind keine Schiffbrüchigen, es sind Piraten“, sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega-Partei am Mittwoch.

Migranten haben Kontrolle über Handelsschiff übernommen

Das Handelsschiff „Elhiblu“ habe im Mittelmeer eine Gruppe Migranten vor der libyschen Küste aufgenommen, dann aber etwa sechs Seemeilen vor der Hauptstadt Tripolis plötzlich den Kurs Richtung Nord geändert.

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Es war nun offenbar in Richtung Malta unterwegs, wie die maltesische Armee erklärte. Die maltesischen Behörden seien am Mittwoch über ein „auf See überfallenes Schiff“ informiert worden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Armee hat Schiff wieder unter Kontrolle

Mittlerweile hat die maltesische Armee die Kontrolle über das Schiff zurückgewonnen. Der Tanker werde nun nach Malta eskortiert, teilte das Militär am Donnerstagmorgen mit. Die Migranten und die Crew würden dort der Polizei übergeben.

Der Kapitän habe mehrmals versichert, dass einige Migranten ihn und die Crew bedroht hätten. Eine Spezialeinheit sei an Board gegangen und habe das Schiff „El Hiblu 1“ dem Kapitän zurückgegeben.

Italien als auch Malta wollen keine Bootsflüchtlinge mehr aufnehmen

Sowohl Italien als auch Malta wollen Bootsflüchtlinge nicht aufnehmen, solange es keinen EU-weiten Verteilmechanismus gibt. Vor der libyschen Küste sind kaum mehr Rettungsschiffe im Einsatz, die Boote von Hilfsorganisationen wurden immer wieder lange auf dem Meer blockiert oder aus dem Verkehr gezogen.

Auch die EU hat ihren Marineeinsatz vor der libyschen Küste gestoppt. Die am Mittwoch offiziell bestätigte Entscheidung sieht vor, bei der Anti-Schleuser-Operation Sophia vorerst nur noch Luftaufklärung zu betreiben und libysche Küstenschützer auszubilden.

Diese sollen die Migranten wieder in das Bürgerkriegsland bringen, wo den Menschen allerdings schwere Misshandlungen drohen. Immer wieder wehren sich Migranten deshalb, nach Libyen zurückgebracht zu werden. (dpa/fb)