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Miete: Vermieter schlagen Alarm – „Preisanstieg ist sozialer Sprengstoff“

In Deutschland schießen die Heizkosten durch die Decke. Mieter fürchten dazu weitere Preiserhöhungen. Dazu sieht auch der Mieterbund Handlungsbedarf.

© IMAGO / Michael Gstettenbauer

So heizt und lüftet man die Wohnung richtig

Mit dem korrekten Belüften der Wohnung, kann man Heizkosten einsparen. Wir zeigen Tipps, wie man die eigenen vier Wände richtig heizt und lüftet.

In Deutschland schießen die Heizkosten durch die Decke. Mieter fürchten dazu weitere Preiserhöhungen. Besonders die Sorge um die Preise von Fernwärme wächst.

Nun sieht auch der Mieterbund Handlungsbedarf. Sollten die Preise weiter steigen, kann dies noch einmal ordentlich folgenreich für Mieter sein.

Miete: Preisanstieg „sozialer Sprengstoff“

Vermieter in Deutschland haben vor den sozialen Folgen der teils drastisch gestiegenen Fernwärme-Preise gewarnt. „Der Preisanstieg verteuert das Wohnen und ist sozialer Sprengstoff“, sagte der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, dem „Handelsblatt“. Laut Breitner sei es fraglich, wann Energieversorger die Fernwärmekosten auf einen Schlag verdreifachen oder sogar vervierfachen. „Eine Preisexplosion dieser Wucht lässt sich auch in Zeiten allgemein steigender Energiepreise beim besten Willen nicht vermitteln“, betonte er.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hatte sich zuletzt über erhebliche Mängel bei der Preisgestaltung der Fernwärme-Anbieter beschwert. „Die Verbraucherzentralen berichten von teils horrenden Nachzahlungen für 2021, manche Fernwärme-Kunden zahlen das Doppelte, dementsprechend auch erhöhte Abschläge 2022“, sagte VZBV-Chefin Ramona Pop dem „Handelsblatt“ weiter. Das Perfide: Mieter könnten sich gegen übermäßige Preiserhöhungen nicht zur Wehr setzen und ihnen auch nicht ausweichen.

Miete: So sollen Strom- und Gas-Preise gebremst werden

Trotzdem sollen die geplanten Gas- und Strompreisbremsen der Bundesregierung die hohen Energiekrise abfedern. Aber es gibt viele Forderungen nach Nachbesserungen. Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte, ohne staatliche Preiskontrollen seien die Preisbremsen eine Einladung für Versorger zum „Abkassieren“. Er warnte vor Mitnahmeeffekten. Auch seien die Bremsen viel zu hoch angesetzt und sozial ungerecht.


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SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch lobte dagegen den Bremsen-Plan der Ampel. Die Koalition schaffe dadurch Sicherheit. Die Preise seien aber immer noch doppelt so hoch wie vor der Krise, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurden. Miersch sagte weiter, es gebe auch Härten bei Öl und Holzpellets, dazu solle es ebenso Regelungen zur Abfederung von Preissteigerungen geben.