Das große Thema dieser Tage ist die Weltklimakonferenz. In Glasgow verhandeln die Vertreter verschiedener Nationen über Klimaziele und wie man diese erreichen kann. Klar, dass auch bei „Markus Lanz“ kein Weg an dieser Diskussion vorbeiführt.
Moderator Markus Lanz hat sich vier prominente Gäste geladen. Unter anderem den FDP-nahen Investor Frank Thelen, der ganz auf Investitionen in neue Technologien setzt, um erneuerbaren Energien den Aufschwung zu geben.
Markus Lanz: Wissenschaftsjournalist Lesch führt den Zuschauern Energie-Extrem vor Augen
Der ehemalige „Höhle der Löwen“-Star spricht von Aufbruchstimmung bei der Ampel-Koalition, die drei Parteien müssten nun zusammenfinden, um die Klimaziele abzustecken. Er gibt zu, dass das bisherige Sondierungspapier „noch nicht so mutig“ sei.
Wissenschaftsjournalist Harald Lesch hingegen sieht heute schon Rot. „„Wenn wir nicht entsprechend reagieren, dann wird die Zukunft keine schöne. Punkt. Die Frage ist, warum politisch so wenig passiert“, prangert er an und betont, dass er wenig Glauben daran hat, dass die Treibhausgase in den nächsten zwei Legislaturperioden so weit gesenkt werden, um das Klimaziel von 1,5 Grad bis 2030 zu halten.
Auch Lamia Messari-Becker sieht sie schon vor sich, die „industrielle Revolution“, steckt alle Hoffnung in die neue Koalition. Doch Lesch verleiht den Träumen um die Nutzung von neuer Technologien als Stromspeicher mit einem Vergleich einen heftigen Dämpfer.
„Technologien sind keine Energiequellen, sondern nur Wirkungsvarianten, wie ich mit Energie umgehe“, wirft er ein. Um dann ein krasses Bild vor Augen zu führen. „Wenn wir uns anschauen, was wir heute in Deutschland für einen Verbrauch an Primärenergie für Mobilität, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, Haushalte und so weiter haben, dann sind das 120 Kilowattstunden pro Tag und pro Person! Das ist eine unglaubliche Energiemenge“, so Lesch.
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Markus Lanz – das sind die Gäste:
- Harald Lesch, Wissenschaftsjournalist
- Frank Thelen, Unternehmer, bekannt aus „Die Höhle der Löwen“
- Lamia Messari-Becker, Bauingenieurin und Professorin für Gebäudetechnik
- Marcel Fratzscher, Ökonom und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
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Sehr abstrakt. Aber was bedeutet das jetzt konkret? Wir verbrauchen viel zu viel Energie, als das durch grüne Stromerzeugung gerade hergestellt, geschweige denn gespeichert werden kann. Lesch führt ein Beispiel an: Um nur eine Kilowattstunde Energie herzustellen, müsste ein Mensch 10 Stunden ununterbrochen Radfahren. Dann braucht jeder von uns 120 Radfahrer am Tag. „Das ist ja Wahnsinn!“, macht der ZDF-Moderator („Leschs Kosmos“) deutlich.
Jeder Mensch in Deutschland verbraucht am Tag 120 Kilowattstunden an Energie
Und die Energie dieses einen Radfahrers reiche dann nur für drei Minuten duschen. Dann ist die Energiequelle im Wert von 30 Cent schon versiegt. Außerdem zeigt er eine Grafik aus seinem Buch, dass man mit einer Kilowattstunde einen Waschgang bei 60 Grad hinbekommt. Eine Glühbirne könnte im Vergleich zehn Stunden lang leuchten. Ist es eine LED-Leuchte sind es sogar 60 Stunden.
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Dabei wird also mehr als deutlich, wieviel so alltägliche Dinge wie Duschen verbrauchen. Ein Vollbad wurde in der Talkshow dabei gar nicht erst erwähnt …
Die komplette Sendung „Markus Lanz“ kannst du in der ZDF-Mediathek hier nachschauen.
Die Weltklimakonferenz in Glasgow
Die Weltklimakonferenz COP26 läuft bis zum 12. November. Vertreter von 197 Nationen verhandeln in Glasgow über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Das Abkommen sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Experten und die UNO warnen aber, dass die Erde derzeit auf eine Erwärmung von 2,7 Grad in diesem Jahrhundert zusteuert. (js mit dpa)