Auch zum Ukraine-Krieg wird Klimaaktivistin Luisa Neubauer oft in TV-Talkshows eingeladen. Am Mittwoch war sie in der ARD-Sendung von Sandra Maischberger (ARD), am Donnerstag dann bei Maybrit Illner (ZDF).
Die 25-Jährige fordert eine radikale Maßnahme, um Wladimir Putin zu stoppen. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) bietet ihr in der ZDF-Sendung Paroli.
Luisa Neubauer will Putin stoppen, auch wenn es viel kostet – „Leute, wir sind in einem Angriffskrieg!“
Es sei „das Allerletzte“, so Luisa Neubauer, den sozialen Frieden in Deutschland gegen den Frieden in der Ukraine ausspielen zu wollen. Natürlich würde es Belastungen geben, wenn Deutschland auf Putins Energielieferungen verzichtet, räumt sie sein. Deshalb müsse man denen „konkret helfen“, für die es dann zu teuer, gar unbezahlbar wird.
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Mehr über Luisa Neubauer:
- Die 25-Jährige ist das Gesicht der deutschen „Fridays for Future“-Bewegung.
- Sie hat einen eigenen Podcast, veröffentlichte zwei Bücher und ist „Stern“-Kolumnistin.
- Die Hamburgerin studiert in einem Masterstudiengang Geographie in Göttingen.
- Ihre zwei Jahre jüngere Cousine Carla Reemtsma gehört ebenfalls zur Spitze der Klimaschutzbewegung in Deutschland.
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Die Klimaaktivistin wehrt sich dagegen, den Menschen Angst davor zu machen, „dass morgen die Heizung ausgeht“. Das werde nicht passieren. Es sei „demokratisch tragisch“, wenn man behaupte, dass man ein Gas-Embargo gegen Putin nicht durchsetzen könne, um den sozialen Frieden zu wahren.
„Leute, wir sind in einem Angriffskrieg, seit wann ist es eine Option, dass wir ohne Belastung für irgendwen da wieder rauskommen?“, fragt Neubauer in der TV-Runde.
Sie verlangt eine „radikale Energiewende“ als „sehr logische und notwendige Konsequenz“, um die fossile Abhängigkeit von Putin und anderen Autokraten zu beenden.
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Weitere Artikel über Luisa Neubauer:
Industrie-Präsident bietet Luisa Neubauer Paroli: Kollaps der Wirtschaft droht
Industrie-Mann Siegfried Russwurm hält dagegen. Er fürchtet, dass es bei einem Gas-Embargo zu einem „Zusammenbrechen unserer Industrie“ kommen wird. Deutschland müsse sich „den Realitäten stellen“, so Russwurm. Das gelte für den Fall, dass Putin den Gashahn abdreht, doch sollte man seine solche Situation selbst herbeiführen? „Da mache ich einen ganz dicken Vorsichtsmarker hinter!“
+++ Robert Habeck warnt vor Arbeitslosenwelle ohne Putin-Gas – Klima-Aktivistin direkt auf 180 +++
„Wenn es nur eine Geldfrage wäre, dann könnte man über manches diskutieren“, sagt Russwurm im ZDF. Aber die deutsche Wirtschaft sei so vernetzt und verflochten, dass ein Stopp der Gaslieferungen schwere Folgen haben könnte. Der Kollaps der Wirtschaft könnte die Folge sein.
+++ News-Blog zum Ukraine-Krieg +++
Der BDI-Präsident hält auch nichts von Neubauers Behauptung, dass Deutschland mit dem Gas die Waffen Putins direkt finanziere: „Wir finanzieren mit dem Import von Gas aus Russland das russische System, aber wir finanzieren nicht diesen Krieg.“