Die einen halten sie für richtig, weil der Staat endlich mal gegen die Klimaaktivisten durchgreife – die anderen finden sie übertrieben. Die bundesweite Razzia gegen die „Letzte Generation“ spalten das Land.
In 15 Objekten fanden die Durchsuchungen statt. Gegen sieben Mitglieder der „Letzten Generation“ gibt es Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung. Eine Aktivistin hat nun beschrieben, wie es ihr bei der Razzia erging.
Letzte Generation: „Man kennt es nur aus dem Film“
„Man kann es sich kaum vorstellen. Man kennt es nur aus dem Film“, leitet die Sprecherin der „Letzten Generation“ Carla Hinrichs ihre Erzählung ein, die sie auf Twitter über den Kanal der „Letzten Generation“ veröffentlicht hat.
„Plötzlich wacht man auf, weil gegen eine Tür gedonnert wird. Man wacht auf, weil ‚Polizei‘ geschrien wird und plötzlich steht ein Polizist mit schusssicherer Weste vor deinem Bett und richtet eine Waffe auf dich“, führt die 26-Jährige dramatisch aus.
Dann würde sie alles durchsuchen, alles mitnehmen, was eigentlich zum Alltag gehöre. „Das macht Angst. Sie machen mir Angst“, schildert sie mit gebrochener Stimme, offensichtlich den Tränen nahe.
Letzte Generation: „Sie versuchen, mir Angst zu machen“
Den Grund für die behauptete Einschüchterung schiebt sie gleich hinterher: „Sie versuchen, mir Angst zu machen, weil wir jeden Tag allen vor Augen führen, dass diese Regierung gerade ihre Verfassung bricht. Dass diese Regierung gerade ihre eigenen Kinder in die Klimahölle schickt“.
Der Einsatzleiter soll selber Kinder haben, dem sie von der „Katastrophe“ erzählt habe, und darüber wovor sie Angst habe. „Ich habe Angst davor, dass dieser Staat seine Beamten in meine Wohnung stürmen lässt, mit gezogener Waffe. Aber so viel mehr Angst habe ich davor, dass er uns in diese Katastrophe rasen lässt. Dass er seine eigenen Bürger in diese Katastrophe rasen lässt und nichts dagegen tut“ schließt sie ab.
Ob die Behauptungen Hinrichs stimmen, ist noch unklar. Auf Nachfrage der Redaktion konnten sich weder die Polizei Berlin, noch die Staatsanwaltschaft München, die die Ermittlungen leitet, dazu äußern, da noch nicht geklärt sei, wer sich diesbezüglich an die Presse wendet.