Die „Letzte Generation“ will mit unterschiedlichen Protest-Aktionen auf Missstände in der Klima-Politik aufmerksam machen. Immer wieder ziehen die Aktivisten dabei den Zorn der Verkehrsteilnehmer auf sich. Zuletzt gab es sogar Kritik von „Fridays for Future“: „Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“, so Sprecherin Annika Rittmann.
Ab Mittwoch (19. April) planen die Aktivisten der Bewegung „Letzte Generation“ eine Groß-Aktion. In der Hauptstadt soll es zu gleich mehreren Blockaden kommen – die Aktivisten wollen Berlin „lahmlegen“.
Letzte Generation: „Wir bringen Berlin zum Stillstand“
„Wir machen so viele Straßenblockaden wie möglich“, sagte Sprecherin Aimée van Baalen am Dienstag (18. April) bei der Vorstellung der Pläne für die Proteste in Berlin. Am Mittwochabend (19. April) laden die Aktivisten zunächst zu einem Vortrag in der Hauptstadt ein. Auf Twitter schreiben sie: „Wir haben etwas Großes in Berlin vor. Etwas, dass noch Chancen hat, uns allen eine Zukunft ohne die verheerenden Folgen der Klimakatastrophe zu ermöglichen.“
Laut Nachrichtenagentur AFP sollten die Blockaden dann Ende der Woche beginnen und bis Anfang Mai dauern. Für Sonntag plant die „Letzte Generation“ eine Kundgebung am Brandenburger Tor. Der Gruppe zufolge kündigten etwa 800 Menschen ihre Teilnahme an den verschiedenen Aktionen an. Anfang nächster Woche könnte es dann richtig losgehen: „Ab Montag, dem 24. April, bringen wir Berlin friedlich durch Straßenblockaden zum Stillstand“, teilt die Gruppe mit. (Hier findest du ein exklusives Interview mit der „Letzten Genration“)
„Die Klimakrise eskaliert, und die Regierung tut zu wenig“, sagte van Baalen. Es sei „kein zusammenhängender Plan“ erkennbar, wie die Bundesregierung ihre Klimaziele umsetzen wolle, ergänzte Carla Hinrichs von der Letzten Generation. „Solange es keinen Plan gibt, solange sind wir verpflichtet mit allen friedlichen Mitteln diesen Plan einzufordern.“ Es sei nicht schön und „nicht was wir wollen, aber wir sind bereit, ins Gefängnis zu gehen“.
Letzte Generation: Polizei kritisiert Proteste
Kritik folgt prompt von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). So könnten die Kollegen den Auftrag der Gefahrenabwehr an anderen Stellen nicht erfüllen, „weil eine nicht demokratisch legitimierte Gruppe sich selbst dazu erkoren hat, auf alle Gepflogenheiten des politischen Umgangs miteinander zu pfeifen“, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende, Alexander Poitz, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
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Weiter betonte er, dass es dem Thema Klimaschutz nicht gut tue, dass die „Letzte Generation“ mit „einer ignoranten Selbstgefälligkeit viele Bürger in Geiselhaft nimmt“. Die Justiz müsse jetzt schnell einen „adäquaten und konsequenten Umgang“ mit den Aktivisten finden. Der Polizeigewerkschafter fordert: „Begangene Straftaten müssen spürbar bestraft werden – mit entsprechenden Bußgeldern, auch mit empfindlichen Haftstrafen“. So müsse möglicherweise auch intensiver von Maßnahmen wie dem Vorbeugegewahrsam Gebrauch gemacht werden.