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Lars Klingbeil will SPD-Parteivorsitz – dann teilt er plötzlich gegen die CDU aus

Lars Klingbeil will SPD-Parteivorsitz – dann teilt er plötzlich gegen die CDU aus

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Olaf Scholz: Die Karriere des neuen Bundeskanzlers

Lars Klingbeil will SPD-Parteivorsitz – dann teilt er plötzlich gegen die CDU aus

Olaf Scholz: Die Karriere des neuen Bundeskanzlers

Mit Olaf Scholz als Spitzenkandidaten ist die SPD bei der Bundestagswahl stärkste Kraft geworden. Wir zeigen die bisherige Karriere des neunten Kanzlers.

Lars Klingbeil (43) will es machen – und das schönste Amt neben dem Papst übernehmen, wie Franz Müntefering einst sagte. Nach dem tagelangen Geschacher um die Nachfolge des Parteivorsitzes hat der bisherige SPD-Generalsekretär am Montag nun mitgeteilt, dass er in die Fußstapfen von Nobert-Walter Borjans treten möchte und sich für das Amt des Parteichefs bewirbt.

Im Interview am Montagabend beim „ZDF heute journal“ mit Marietta Slomka wird Lars Klingbeil dann nochmal deutlich und teilt ordentlich gegen die künftige Oppositionpartei – die Union – aus.

Lars Klingbeil will neuer SPD-Chef werden: „sozialdemokratisches Jahrzehnt“

Im Einspieler des Nachrichten-Magazins sagt NoWaBo – wie sich der scheidende SPD-Vorsitzende Borjans bei Twitter nennt: „Es ist gut, dass jemand an meine Stelle tritt, der 20 Jahre jünger ist.“ Denn: Modernisierung heiße nun das Stichwort bei den Sozialdemokraten. Man wolle eine moderne Volkspartei werden, wie Klingbeil in einem rund dreiminütigem Video bei Youtube mehrmals betont.

https://twitter.com/larsklingbeil/status/1457654419500060676?ref_src=twsrc%5Etfw

Im ZDF-Interview zeigt er sich ebenfalls kämpferisch und überzeugt. Klingbeil: „Wir haben gezeigt, dass die SPD wieder stark werden kann. Von Platz 3 auf Platz 1 haben wir uns gekämpft. Wer hätte das gedacht?!“ Ferner ist die Rede von einem „sozialdemokratischen Jahrzehnt“, das nun anbreche.

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Doch nachdem er über Visionen, Ambitionen gesprochen hat, gilt es den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Slomka fragt geradeheraus hinsichtlich der Corona-Politik: „Als Bürger hat man das Gefühl, man wird gar nicht mehr regiert. Frau Merkel sagt nichts mehr, und Olaf Scholz schweigt auch. Und die Ampel möchte eigentlich die ganze Sache auf die Länder übertragen. Ergreift da eigentlich irgendeiner von der SPD-Seite Verantwortung oder wartet man da umsonst die nächsten Wochen?“

Klingbeil wirft der Union aktuelles Versagen im Kampf gegen Corona vor

Das kann der 43-Jährige nicht auf sich sitzen lassen: „Nein, wir übernehmen Verantwortung in diesen Stunden. Die Ampel-Parteien haben schon, obwohl wir noch gar keine Regierung gebildet haben, gemeinsam Ideen vorgelegt, wie wir das Land durch diese schwere Pandemie bringen können. Das wird diese Woche durch den Bundestag auf den Weg gebracht. Dann haben die Länder Klarheit, dann kann gehandelt werden.“

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Und dann schießt er gegen die CDU: „Aber es kann auch schon jetzt gehandelt werden. Die rechtlichen Grundlagen sind ja da. Ich finde es schade, dass ich erlebe, dass einige Bundesländer – unionsgeführt – sich aus einem überparteilichen Konsens verabschieden. Den wir ja lange in der Corona-Pandemie hatten. Also da wird so getan, als ob man mit der Corona-Politik nichts mehr zu tun hat. Man verabschiedet sich in die Oppositionsrolle. Und ich war immer sehr froh darüber, dass wir es geschafft haben, die Parteipolitik aus dieser schwierigen Pandemie rauszuhalten. Es ist schade, dass die Union das nicht schafft!“

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Das ist Lars Klingbeil:

  • Lars Klingbeil wurde am 23. Februar 1978 in Soltau geboren
  • Von Mai 2003 bis November 2007 war er stellv. Bundesvorsitzender der Jusos
  • Seit Dezember 2017 ist er SPD-Generalsekretär
  • Jetzt hat er sich um das Amt als Partei-Vorsitzender beworben
  • Gemeinsam mit Kevin Kühnert hat er den Podcast „Die K-Frage“

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Doch auch die SPD scheint es nicht eilig zu haben eine Ministerpräsidentenkonferenz einzuberufen, um bundesweit über den Fahrplan in der Pandemie zu sprechen. Helge Braun (CDU) sprach sich beispielsweise am Dienstag für jene Konferenz aus.

Wird es bald eine Ministerpräsidenten-Konferenz geben?

Der Kanzleramtschef sagte, nach den bisherigen Signalen, „die wir bisher vom Vizekanzler Olaf Scholz haben, der die zukünftige Regierung anführen wird“, bestehe da noch keine Bereitschaft, eine Ministerpräsidentenkonferenz jetzt abzuhalten. „Aber wir haben sehr dafür geworben. Wir sprechen auch sicher im Vorfeld mit den tragenden Parteien der Ampel-Koalition, das ist nicht unser Problem.“ Braun sprach von einer „staatspolitisch schwierigen Lage“.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Politik da bald mal einig wird, denn die Corona-Inzidenzen warten nicht, sondern schnellen weiter in die Höhe. Seit Montag liegt der Wert bundesweit über 200. (Stand Dienstag: 213,7). (js mit dpa)