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BSW-Sinneswandel bei Oskar Lafontaine: „Stehe unterm Pantoffel meiner Frau“

Auf einmal tritt er doch an vorderster Front für die neue BSW-Partei seiner Ehefrau Wagenknecht auf. Woher kommt der Sinneswandel bei Lafontaine?

Lafontaine wirbt für die neue Partei seiner Ehefrau Sahra Wagenknecht (BSW)
© Kay Nietfeld/dpa

BSW: Darum sind die Mitglieder in die Wagenknecht-Partei eingetreten

Auf dem ersten Parteitag des "Bündnis Sahra Wagenknecht" sprachen die Delegierten über ihre Gründe, in die Partei einzutreten.

Oskar Lafontaine tritt für die neue BSW-Partei seiner Ehefrau Sahra Wagenknecht in Erscheinung – auch ohne offizielle Funktion. Dabei äußerte er sich im vergangenen Jahr noch skeptisch. In einer ARD-Doku zum Bruch von Wagenknecht mit der Linkspartei sagte er klar, dass er nicht mehr aktiv werden wolle: „Ich habe fünf Jahrzehnte oder länger Politik gemacht. Jetzt sind andere mal dran.“ Zudem erklärte er gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, dass er seine Frau zwar politisch unterstütze, als Ehemann aber „nicht begeistert“ sei von einer Parteigründung.

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Nun gibt es die Partei BSW mittlerweile tatsächlich – und siehe da, der 80-Jährige tauchte am Samstag (27. Januar) als Redner auf der Bühne auf. Im Januar war er der Partei beigetreten, warb auf Social Media für Spenden für die Partei und nahm im Berliner Kosmos in der ersten Reihe der Delegierten Platz – auf den reservierten Sitzen für den Parteivorstand. Wie kam es zu diesem Sinnenswandel?

Wagenknecht wünschte sich Schlusswort von ihm

Lafontaine selbst erklärte es scherzhaft. Er habe wirklich nicht darum „gebettelt“, auch ein paar Worte sagen zu dürfen, so der berühmte Politiker in seiner Parteitagsrede. Es sei jedoch unklar gewesen, wer das Schlusswort hält. „Dann hat meine Frau gesagt: ‚Ja, das könntest du eigentlich machen.‘ Und wenn die Frau das sagt… der Saarländer steht immer unterm Pantoffel und macht das, was die Frau sagt.“ Die Delegierten lachten und klatschten.

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Für Lafontaine ist BSW eine linke Partei – seine Frau will davon nicht reden

Inhaltlich rechnete der frühere Chef von SPD und Linkspartei mit seinen Ex-Parteien ab. Es gebe im Bundestag keine Partei mehr, „die konsequent für gute Löhne, gute Renten, gute soziale Leistungen eintritt“. Auch seien alle „für Krieg und Militarisierung“. Deshalb fülle das BSW nun eine „Lücke im Parteiensystem“ aus. Er sieht das Bündnis in der Tradition von Willy Brandt und der damaligen SPD-Friedenspolitik.

Interessant dabei: Lafontaine warf allen Parteien im Bundestag vor, in der Wirtschafts- und Sozialpolitik „rechte Positionen“ zu vertreten. Seine Ehefrau will die BSW-Partei dagegen bewusst nicht als linke Partei einordnen („Wir sind keine Linke 2.0“). Auch an einer anderen Stelle fiel das auf. Lafontaine wandte sich scharf gegen „Gendersprache“ und die sogenannte Cancel Culture. Eine linke Partei müsse „die Sprache des Volkes sprechen“, betonte er.

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Heftige Kritik an Israel: „Kriegsverbrechen“

Lafontaine forderte die Ampel-Regierung dazu auf, Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen und wieder Energie direkt aus Putins Land zu beziehen. Es sei für Deutschland verwerflich, „Waffen zu liefern, mit denen wieder Russen ermordet werden können“. Unerwähnt ließ Lafontaine an dieser Stelle, dass die Ukraine einer der Hauptkriegsschauplätze des Zweiten Weltkriegs war und rund fünf Millionen Zivilisten dort ihr Leben verloren. Hat Deutschland für dieses Land keine besondere Verantwortung?


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Am Rande verurteilte Lafontaine noch Israel: „Für mich ist das, was im Gazastreifen geschieht, ein Kriegsverbrechen.“