- In Stuttgart hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit harscher Kritik zu kämpfen
- Er flog mit einem Helikopter in ein Naturschutzgebiet – zu einer Wanderung
- Für diese Aktion hagelt es nun Kritik: War dieser Flug wirklich angebracht?
Stuttgart.
Ärger um Helikopter–Flug in Stuttgart.
Manchmal muss es eben schnell gehen und ein Ministerpräsident muss auch des Öfteren zu einem Termin fliegen. Doch zu einer Nachtwanderung im Naturschutzgebiet mit einem Hubschrauber anreisen?
Winfried Kretschmann (70) hat es durchgezogen und das zum großen Ärger der SPD.
Ärger um Flug des Ministerpräsidenten: Gernot Gruber (SPD) stellt Anfrage im Landtag
Die umweltpolitisch fragwürdige Aktion des Ministerpräsidenten erzürnte Gernot Gruber (SPD) im Landtag. Er stellte eine offizielle Anfrage und sagte in dieser deutlich, was er vom Flug Kretschmanns hält.
„Der Ministerpräsident sollte Vorbild in Sachen Klimaschutz sein, hat aber mit dieser Aktion fast eine Tonne CO2 erzeugt!“ Die besagte Flugreise ins Moor fand im Juni statt. Winfried Kretschmann ließ sich vom damaligen Bürgermeister Roland Bürkle die Pläne für einen Aussichtsturm zeigen, das berichtet die BILD.
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4.000 Euro für Helikopter-Trip ins Naturschutzgebiet
Auch die Kosten für den Flug sprechen eine eindeutige Sprache. Ministerpräsident Kretschmann flog mit dem Helikopter aus Rheinfelden etwa 167 Kilometer Luftlinie. Kostenpunkt: etwa 4.000 Euro.
Der Flug dauerte insgesamt 45 Minuten, dabei verbrauchte der Heli 260 Liter Kerosin. Mit dem Auto oder der Bahn hätte Winfried Kretschmann ungefähr drei Stunden und 50 Minuten gebraucht.
Auch das Staatsministerium reagiert auf die harsche Kritik am Ministerpräsidenten Kretschmann. Zum CO2-Ausstoß des Hubschraubers könne keine Aussage getroffen werden, da dem Ministerium keine Angaben der Triebwerkshersteller dazu vorlägen.
„Ministerpräsident nutzt Hubschrauberflüge nur in äußerst wenigen Fällen“
Doch auch zum Flug selbst äußert sich die Staatskanzlei. „Der Ministerpräsident nutzt Hubschrauberflüge nur in äußerst wenigen Fällen“, heißt es in der Antwort.
„Aufgrund des engen Terminkalenders des Ministerpräsidenten und der verkehrlichen Situation wäre der Termin in Bad Wurzach an diesem Tag bei Nutzung anderer Verkehrsmittel nicht möglich gewesen“, so das Ministerium.
(mj/ mit dpa)