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So kannst du dich ab heute krankschreiben – Lauterbach: „Deutliche Entlastung“

Was bisher nur während Corona ging, soll nun dauerhaft erlaubt sein. Die telefonische Krankschreibung kommt wieder.

Kranke Person
© IMAGO/Westend61

Karl Lauterbach: Vom Corona-Mahner zum Gesundheitsminister

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist er einer der bekanntesten Politiker Deutschlands. Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Seit sich das Coronavirus immer breiter in Deutschland ausgebreitet hat, war Lauterbach Dauergast in den Talkshows von ARD und ZDF. Wir stellen dir den SPD-Politiker vor.

Was bisher nur während Corona ging, soll nun dauerhaft erlaubt sein. Die telefonische Krankschreibung kommt, nachdem sie zunächst zum 1. April 2023 ausgelaufen war, wieder. Doch was musst du beachten und wie fallen die ersten Stimmen aus?

„Heute wird der Gemeinsame Bundesausschuss unserem Gesetz folgend die telefonische Krankschreibung beschließen. Damit werden Bürger und Ärzte deutlich entlastet. Das war überfällig“, kündigt Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Neuregelung an.

Patienten müssen den Praxen persönlich bekannt sein

Die Neuregelung sieht vor, dass Patienten, die den Praxen persönlich bekannt sind, telefonisch eine Bescheinigung für die Arbeitsunfähigkeit (AU) ausgestellt werden können, sofern es sich um eine Erkrankung „ohne schwere Symptomatik“ handelt.

Was genau unter einer Erkrankung „ohne schwere Symptomatik“ zu verstehen ist, ist strittig. Der zuständige Bundesausschuss spezifiziert das jedenfalls nicht näher und überlässt die Entscheidung dem behandelnden Arzt. Dieser könne dies schließlich viel besser beurteilen, da er die Krankheitsgeschichte kenne.

Während sich die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung in Corona-Zeiten noch auf leichte Atemwegserkrankungen begrenzte, sollen von nun an alle Krankheitsbilder mit „absehbar nicht schwerem Verlauf“ abgedeckt sein.

Der Beschluss tritt ab sofort in Kraft

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Krankenkassen, Ärzten und Kliniken – das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung – wurde mit der Gesetzesänderung beauftragt, bis spätestens Ende Januar 2024 eine Richtlinie mit Details auszuarbeiten. Die geänderte Richtlinie soll noch an diesem Donnerstag beschlossen werden.

Warum kommt die telefonische Krankschreibung? Zum einen soll die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung Arztpraxen entlasten, zum anderen die Infektionsgefahr in den Wartezimmern senken.



Auf X kommentieren derweil viele Nutzer die Neuregelung:

  • „Viele Ärzte machen es schon auf eigene Faust und warten nicht auf unser inkompetentes Gesundheitsministerium.“
  • „Sieht man als Arbeitgeber anders. Wer erinnert nicht die komplett entvölkerten Landstriche zur Erkältungszeit, die Hausarztpraxen als Todesfallen?“
  • „Fein, pushen wir den Krankenstand einfach noch ein bisschen höher, da geht sicher noch was.“