Die Regelsätze beim Kindergeld machen zum neuen Jahr 2023 einen gehörigen Sprung. Auf 250 Euro geht es rauf für jedes Kind – auch damit Familien besser mit der aktuell hohen Inflation klarkommen können.
Eine Mutter aus Bayern ist aber der Meinung, dass es für Mädchen ab der Pubertät noch etwas mehr Geld vom Staat geben müsste. Oder wie sie es gendergerecht formuliert: „Kinder mit Uterus“. Sie wünscht sich einen Aufschlag.
Kindergeld für pubertierende Mädchen zu gering?
Die Familienbloggerin „Julie“, Mutter von sechs Kindern, hat diese Meinung nun auf Twitter offensiv vertreten. Auf ihrem Blogs puddingklecks.de geht es vor allem um ihr Familienleben, Kochen, Basteltipps und Reisen. Nun bezieht die Bloggerin aus dem Allgäu politisch klare Kante.
Auf Twitter schreibt sie: „Warum wird das Kindergeld eigentlich nicht automatisch ab ca. 12 Jahren für Kinder mit Uterus nochmal um 20 Euro erhöht, wenn sie anfangen zu menstruieren? Eigentlich wäre das doch nur fair, oder? Periodenkrams ist teuer und benachteiligt eine Personengruppe finanziell.“ Die Allgäuerin selbst hat drei Mädchen zur Welt gebracht. Ihre beiden ältesten Töchter kommen nun ins Teenager-Alter.
20 Euro mehr für Menstruationsartikel?
Natürlich löst dieser Aufschlag prompt eine Debatte im Netz aus. Wie auch schon bei ähnlichen Vorstößen, wie Menstruationsartikel gratis auf öffentlichen Toiletten anzubieten. Die Bloggerin kennt die klassischen Gegenargumente. Etwa, dass männliche Jugendliche dafür Rasierklingen brauchen. „Die brauchen meine Beine auch!“, reagiert sie schlagfertig. Im Gespräch mit unserer Redaktion macht sie auch noch mal klar, dass man sich das Tragen von Barthaaren aussuchen könne, nicht aber die Regelblutung.
Während ein Kommentator beklagt, dass die Politik einfach „männlich dominiert“ sei, stellt eine andere Mutter in Frage, ob 20 Euro nicht zu hoch gegriffen wäre. Die Bloggerin erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die 20 Euro „grob aus der Luft gegriffen“ seien – allerdings nicht haltlos. Zwar seien Tampons recht günstig, jedoch würde sich die meisten 11- oder 12-Jährigen ohne jede Vorerfahrungen nicht einfach Tampons in den Körper einführen wollen. Nachhaltige Produkte wie Periodenunterwäsche sei dagegen teurer und die Jugendlichen wachsen auch aus ihnen heraus, so dass immer neue erworben werden müsse. „Man braucht halt etwas, damit man sich möglichst wohlfühlt in dieser Zeit“, stellt die Familienbloggerin klar.
Die Pille ist kostenfrei – aber nicht ungefährlich
Die Pille, die nach Verschreibung beim Frauenarzt kostenfrei ist, sieht sie nicht als Alternative. Sie würde zwar den monatlichen Eisprung stoppen, jedoch mit Gesundheitsrisiken wie einer erhöhten Thrombosegefahr oder der Förderung von Depressionen.
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Eine weitere Kommentatorin auf Twitter macht klar, wie tief die Wünsche vieler Frauen aktuell bei diesem Thema hängen: „Ich wäre schon froh über Mülleimer auf dem Klo. Wohin mit den ‚benutzten‘ Sachen?“