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Kevin Kühnert kritisiert Gerhard Schröder: „Fahne kann man bis hier riechen“

Kevin Kühnert kritisiert Gerhard Schröder: „Fahne kann man bis hier riechen“

kevin Kühnert Gerhard Schröder
© IMAGO / Jürgen Heinrich

Kevin Kühnert: Wie der Juso-Chef zum Hoffnungsträger der SPD wurde

Es ist einer der wenigen jungen Hoffnungsträger der kriselnden SPD: Kevin Kühnert.

Z2X22 klingt im ersten Moment nach einem Charakter in Star Wars oder dem Kind von Elon Musk. Doch beim Z2X handelt es sich um das Ideenfestival von „Zeit Online“, welches am Wochenende (03./04.09.) zum siebten mal stattfindet.

Mit von der Partie: SPD-Politiker Kevin Kühnert. Der Generalsektretär der SPD stellt sich live den Fragen von 1000 jungen Menschen. Dabei lässt er sich es nicht nehmen, vor allem gegen einen aus den eigenen Reihen auszuteilen.

Kühnert vs. Schröder: „zum Weinsaufen nach Moskau fahren“

Der ehemalige Juso-Chef ist empört: „Dass das ehemalige Bundeskanzler machen, die ohne jegliches Knowhow einfach zum Weinsaufen nach Moskau fahren, zurückkommen, dass man die Fahne noch bis hier hin riechen kann und darüber fabulieren, dass das mit der Turbine alles nicht funktionieren würde.“

Kritik an Altkanzler Schröders Treue zu Russland

Der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gerät aufgrund seiner russlandfreundlichen Position immer wieder in die Kritik. Er gilt als Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin und soll erst im Juli in Moskau gewesen sein.

Im Anschluss gab Schröder dem „stern“, „RTL“ und „ntv“ ein Interview, welches für ein ordentliches Medienecho sorgte. Der Altkanzler hält die Konfliktpunkte zwischen Russland und der Ukraine für lösbar und distanzierte sich im Interview wieder nicht von Putin.

Und auch für SPD-Co-Chef Lars Klingbeil steht nach dem gescheiterten Parteirauswurf von Schröder fest: „Politisch ist Gerhard Schröder mit seinen Positionen in der SPD isoliert.“

Gerhard Schröder: „die Verantwortung liegt bei Siemens“

Die Schuld einer fehlenden Turbine für die Ostseepipeline Nord Stream 1, die für weniger Gas-Durchfluss verantwortlich ist, sieht Schröder bei Siemens. Durch eine Wartung in Kanada ist die Turbine noch nicht zurück in Russland.

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Mehr zu Kevin Kühnert:

  • am 1. Juli 1989 in West-Berlin geboren
  • von 2017 bis 2021 Bundesvorsitzender der Jusos
  • seit Oktober 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Ein 2016 aufgenommenes Politikwissenschaft-Studium ruht
  • 2018 äußert er sich erstmals öffentlich zu seiner Homosexualität

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Doch Bundeskanzler Olaf Scholz machte bei einem Besuch bei Siemens Energy deutlich, „dass diese Turbine jederzeit einsetzbar ist, es steht nichts dem Weitertransport entgegen, außer dass die russischen Abnehmer auch sagen müssen, dass sie die Turbine auch haben wollen.“

Kühnert aufgebracht: „Hier ist die scheiß Turbine“

„Und deswegen ist es gut, dass der Bundeskanzler nach Mülheim zu Siemens Energy gegangen ist und gesagt hat: Hier ist die scheiß Turbine, sie liegt da, wir liefern sie euch, frei Haus, ich bring sie selbst vorbei, wenn’s sein muss – sie kann eingebaut werden. Alles ist fertig, so ist die Realität.“

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Mehr Russland-Themen:

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Das man diese Ausgangslage missverstehen kann, ist nach Kühnert „ein Maß an Realitätsverweigerung und Irrsinn“ , den er so nicht für möglich gehalten hätte. Auf der Bühne des Ideenfestivals Z2X22 führt er weiter aus: „Und diese Leute müssen ernst genommen werden in ihrer Wirkung, aber in ihren Argumenten müssen sie ausgelacht werden.“ (mars)